SS-OCTA bei diabe­ti­scher Retinopathie

Fluss- und ischämische Veränderungen in Netz- und Aderhaut nachweisbar

28. März 2025

TIANJIN (Bier­mann) Eine aktu­el­le Unter­su­chung mittels Swept-Source-opti­sche Kohä­renz­to­mo­gra­phie-Angio­gra­phie (SS-OCTA) zu Verän­de­run­gen der reti­na­len und choro­ida­len Gefäße bei Diabe­tes melli­tus in verschie­de­nen Schwe­re­gra­den der diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (DR) ergab, dass sich mit OCTA sowohl große als auch kleine Gefäß­ver­än­de­run­gen in der Netz­haut und Ader­haut von DR-Pati­en­ten nach­wei­sen lassen.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten eine Quer­schnitts­stu­die an 296 Pati­en­ten (498 Augen) mit Diabe­tes melli­tus durch. Swept-Source-OCT-Angio­gra­phie-Varia­blen sowohl in der Netz­haut als auch in der Ader­haut, einschließ­lich der Perfu­si­ons­dich­te (PD), der Gefäß­dich­te (VD), der Dichte großer Gefäße (LVD) sowohl in der ober­fläch­li­chen als auch in der tiefen Schicht der Netz­haut und der CC-Flow-Voids-Dichte (FD) der Ader­haut wurden quan­ti­fi­ziert. Es wurden Korre­la­tio­nen zwischen den OCTA-Para­me­tern und dem Schwe­re­grad der DR, der Sehschär­fe und den unter­such­ten Fakto­ren hergestellt.

Insge­samt wurden 498 Augen, davon 176 ohne DR, 160 mit leich­ter NPDR, 98 mit mitt­le­rer nicht prof­li­fe­ra­ti­ver DR (NPDR), 11 mit schwe­rer NPDR, 41 mit PDR mit PRP und 12 mit PDR ohne PRP unter­sucht. Die Wissen­schaft­ler ermit­tel­ten, dass die Dichte der Chorio­ca­pil­la­ris-Fluss­lü­cken (CC) mit zuneh­men­dem Schwe­re­grad der DR (17,06 % vs. 17,41 % vs. 17,60 % vs. 17,62 % vs. 18,05 % vs. 18,41 %, p‑Trend = 0,0004) und die FAZ-Fläche mit dem Schwe­re­grad der DR sowohl in der ober­fläch­li­chen als auch in der tiefen Schicht zunahm (ober­fläch­li­che Schicht p‑Trend = 0,0027; tiefe Schicht p‑Trend = 0,0022). Für die Sehschär­fe wurde eine nega­ti­ve Korre­la­ti­on mit den CC-Fluss­lü­cken (Pearson’s ρ = 0,09, p = 0,04) und der ober­fläch­li­chen FAZ-Fläche fest­ge­stellt (Pearson’s ρ = 0,22, p < 0,001), während die Sehschär­fe umge­kehrt mit der SCP-PD (Pearson’s ρ = ‑0. 15, p < 0,001), VD (Pearson’s ρ = ‑0,15, p < 0,001) sowie DCP PD (Pearson’s ρ = ‑0,21, p < 0,001) und VD korre­lier­te (Pearson’s ρ = ‑0,19, p < 0,001).

Die Ergeb­nis­se der Unter­su­chun­gen zeigen, dass die Chorio­ca­pil­la­ris-Ischä­mie zunahm, die FAZ-Fläche sich vergrö­ßer­te und die Gesamt­per­fu­si­ons­dich­te der Netz­haut mit zuneh­men­dem Schwe­re­grad der DR abnahm. Zudem wurde beob­ach­tet, dass sich die tiefe Schicht und die großen Gefäße im Früh­sta­di­um verän­dern können, bevor die DR zur PDR fort­schrei­tet. Die Wissen­schaft­ler stel­len des Weite­ren fest, dass eine stär­ke­re Ischä­mie und eine größe­re Tortuo­si­tät der Gefäße mit einer schlech­te­ren Sehschär­fe und einem höhe­ren HbA1c-Wert korre­liert waren. Sie schluss­fol­ger­ten, dass sich mit OCTA sowohl große als auch kleine Gefäß­ver­än­de­run­gen in der Netz­haut und Ader­haut nach­wei­sen lassen.

Autoren: Yang Q et al.
Korrespondenz: Tan Siew Wei G; gavin.tan@singhealth.com.sg
Studie: Flow and ischemic changes in retina and choroid across diabetic retinopathy spectrum: a SS-OCTA study
Quelle: Eye (Lond); 2025 Feb 27
Web: doi: 10.1038/s41433-025-03639-y

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