Späte IOL-Luxa­ti­on

Zeitpunkt der Korrektur-Operation ohne Einfluss auf Visusprognose

22. April 2025

FUKUOKA (Bier­mann) — Eine Intraoku­lar­lin­sen-Luxa­ti­on stellt eine unter umstän­den auch erst spät auftre­ten­de Kompli­ka­ti­on nach Kata­rakt-Opera­ti­on dar. Eine japa­ni­sche Studie befass­te sich zuletzt mit der Frage, ob bestimm­te Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka oder okulä­re Merk­ma­le exis­tie­ren, die auf diese mögli­che Kompli­ka­ti­on hinwei­sen könn­ten. Eben­falls war von Inter­es­se, ob es die Sehpro­gno­se nach Repo­si­ti­ons-OP beeinflussen.
Dazu wurden in einer prospek­ti­ven multi­zen­tri­schen klini­schen Kohor­ten­stu­die die Daten von 712 Augen von 712 Pati­en­ten analy­siert, welche sich zwischen 2020 und 2021 in ophthal­mo­chir­ur­gi­schen Zentren in Japan mit einer IOL-Luxa­ti­on vorstellten.
Beson­de­res Augen­merk wurde auf Fakto­ren gelegt, welche die Dauer zwischen der IOL-Implan­ta­ti­on und der IOL-Repo­si­ti­on sowie die Visus­pro­gno­se beeinflussten.
Die durch­schnitt­li­che Zeit­span­ne zwischen einer frühe­ren IOL-Implan­ta­ti­on und der Opera­ti­on einer IOL-Luxa­ti­on betrug 131,5 +/- 85,7 Monate (d.h. etwa 11 Jahre). Das Durch­schnitts­al­ter der Pati­en­ten bei Opera­ti­on der IOL-Luxa­ti­on betrug 67,2 +/- 14,2 Jahre. Männ­li­che Pati­en­ten (n = 529, 74,3 %) waren deut­lich jünger als weib­li­che Pati­en­ten (P = <0.0001). Bei der Opera­ti­on der IOL-Luxa­ti­on wurde die dislo­zier­te IOL bei  655 (92,0 %) Augen extra­hiert, während bei 555 (77,9 %) Augen eine sekun­dä­re IOL mit  skle­r­a­ler IOL-Haptik-Fixie­rungs­tech­nik implan­tiert wurde. Eine multi­va­ria­ble linea­re Regres­si­ons­ana­ly­se zeigte, dass ein jünge­res Alter bei der Repa­ra­tur der IOL-Luxa­ti­on (P = 0,0008), eine kürze­re Achsen­län­ge (P = 0,0004) und die Verwen­dung eines Kapsel­spann­rings bei der vorhe­ri­gen IOL-Implan­ta­ti­on (P = 0,0004) signi­fi­kant mit einer kürze­ren Dauer bis zur Opera­ti­on der IOL-Luxa­ti­on verbun­den waren. Außer­dem waren ein höhe­res Alter bei der Re-Opera­ti­on (P = 0,0051), eine schlech­te­re präope­ra­ti­ve Sehschär­fe (P = <0,0001), weib­li­ches Geschlecht (P = 0,0005) und eine Vitrek­to­mie in der Vorge­schich­te (P = 0,0061) signi­fi­kant mit einer schlech­te­ren post­ope­ra­ti­ven Sehschär­fe verbun­den. Der Status der IOL-Dislo­ka­ti­on hatte keinen Einfluss auf die post­ope­ra­ti­ve Visusprognose.
Die Autoren sahen in ihren Ergeb­nis­sen somit signi­fi­kan­te Fakto­ren, welche sich auf die Dauer bis zur Opera­ti­on bei IOL-Luxa­ti­on und auf die post­ope­ra­ti­ve Sehschär­fe nach dieser OP auswirk­ten. Der opti­ma­le Zeit­punkt für die Opera­ti­on der IOL-Luxa­ti­on sei aller­dings noch nicht geklärt. (ak)

Autoren: Hayashi K et al.
Korrespondenz: hayashi-ken@hayashi.or.jp
Studie: Characteristics of Patients with Late-onset Intraocular Lens Dislocation: A Prospective Multicenter Clinical Cohort Study in Japan
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Apr:272:136-144.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.01.020.

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