SHANGHAI (Biermann) – In einer chinesischen prospektiven Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen auf die visuelle Qualität eine Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) zur Korrektur einer Myopie und myopischem Astigmatismus bei Patienten mit ≥2,5 D (HA) im Vergleich zu Patienten mit myopem Astigmatismus <1,5 D (LA) hat.
Hinsichtlich der Dezentrierung stellten die Forscher keine Unterschiede zwischen der HA- und LA-Gruppe fest. In Augen der HA-Gruppe führte eine Dezentrierung >0,20 mm von der Linie des koaxial betrachteten Hornhautreflexes (LCCR) zu einer stärkeren Induktion von Coma-Abberation und sphärischer Aberration nach SMILE.
Die Dezentrierung wurde mit einer Scheimpflug-Kamera und einer Karte der tangentialen Krümmung 12 Monate postoperativ gemessen. Außerdem wurden die Zusammenhänge zwischen der Dezentrierung der LCCR und den visuellen Ergebnissen, der Korrektureffizienz, dem Astigmatismus, Wellenfrontaberrationen und dem Objective Scatter Index (OSI) analysiert.
Im dezentrierten Abstand zwischen HA und LA wurden in beiden Augen keine signifikanten Unterschiede beobachtet (rechtes Auge: HA: 0,18 ±0,10 mm, LA: 0,20 ±0,14 mm, p=0,659; linkes Auge: HA: 0,22 ±0,11 mm, LA: 0,20 ±0,11 mm, p=0,637). Die Analyse über die drei Dezentrierungsstufen (<0,1 mm, 0,1–0,2 mm und >0,2 mm) zeigte in beiden Gruppen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Dezentrierung und den visuellen Ergebnissen zu Vorhersagbarkeit, Effizienz, Sicherheit, OSI und Strehl-Verhältnis. In beiden Gruppen wurde auch kein signifikanter Zusammenhang zwischen Dezentrierung und postoperativem Astigmatismus beobachtet. In der HA-Gruppe wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Dezentrierung und der induzierten Coma-Abberation und sphärischen Aberration beobachtet.
(isch)