TELANGANA (Biermann) Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass bei primärem oder sekundärem Sjögren Syndrom (SS) die Schwere der Augentrockenheit, corneale Ulzera und Vernarbungen, Katarakt und Glaukom Hauptrisikofaktoren für einen schlechten Visus darstellen. Eine Skleritis weist ein noch größeres Risiko auf, visusbedrohende corneale Komplikationen zu entwickeln und sollte daher intensiv überwacht werden, so die indischen Autoren.
In einer retrospektiven Fallstudie werteten die Wissenschaftler Augenbefunde von Sjögren-Patienten aus, die sich in den vorangegangenen 8 Jahren bei einem augenärztlichen Netzwerk vorstellten und bei denen gemäß den Kriterien des American College of Rheumatology von 2012 die Diagnose eines SS gestellt wurde.
Mithilfe multivariater Analysemethoden und der Odds Ratio (OR) bewerteten die Forscher Risikofaktoren, die mit schwerer Sehbeeinträchtigung (SVI; bestkorrigierte Sehschärfe <20/200) und visusbedrohenden Hornhautkomplikationen (Ulzera und Perforationen) verbunden waren.
Die Arbeitsgruppe schloss 919 Patienten (1838 Augen) in die Studie ein. Von diesen wiesen 285 Patienten (31%) ein primäres und 634 (69%) ein sekundäres SS auf.
Als häufigste Ursache eines sekundären SS zeigte sich eine rheumatoide Arthritis (98,1%), gefolgt von systemischem Lupus erythematodes (0,79%), Psoriasis (0,79%) und Sklerodermie (0,6%). Eine SVI lag bei 10% vor und bei 2,5% zeigten sich Hornhautkomplikationen. Die Wissenschaftler konnten analysieren, dass unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung einer SVI Hornhautnarben (p<0,00001; OR 3,0), Hornhautulzera (p<0,00001; OR 12,96), niedrige Schirmer-Testwerte (p=0,0084; OR 0,93), Katarakt (p=0,036; OR 2,4) Glaukom (p=0,04; OR 4,09) und das Alter bei Diagnose (p=0,005; OR 1,02) darstellten. Skleritis (p<0,0001; OR 8,9) und die Diagnose eines sekundären SS (p=0,009; OR 2,94) waren Risikofaktoren für Hornhautkomplikationen.
(tt)