Sicca-Syndrom

Wirksamkeit und Rekanalisationsrate bei Punctum-Verschluss mittels Kauterisation oder Chirurgie

1. Februar 2025

HYDERABAD (Bier­mann) – Auf der Grund­la­ge einer Auswer­tung nicht­ver­glei­chen­der Studi­en zur Behand­lung des Sicca-Syndroms (DED) kommen die Verfas­ser einer Arbeit in „The Ocular Surface“ zu dem Schluss, dass die ther­mi­sche und die chir­ur­gi­sche perma­nen­te Okklu­si­on des Punc­tum lacri­ma­le zu Verbes­se­run­gen hinsicht­lich des Tränen­vo­lu­mens führen. Die Reka­na­li­sie­rungs­ra­ten fielen in der Lite­ra­tur­aus­wer­tung bei beiden Verfah­ren ähnlich aus. Aller­dings müss­ten laut den Verfas­sern des Reviews rando­mi­sier­te kontrol­lier­te Unter­su­chun­gen durch­ge­führt werden, um einen verläss­li­chen Über­blick über die Auswir­kun­gen einer Kaute­ri­sa­ti­on des Tränen­pünkt­chens bei DED-Pati­en­ten zu bekommen.

Die Forschen­den hatten in den Daten­ban­ken PubMed und Scopus sowie in der Coch­ra­ne Libra­ry nach prospek­ti­ven Studi­en zur Tränen­pünkt­chen-Kaute­ri­sa­ti­on oder chir­ur­gi­schen Okklu­si­on (ausge­nom­men Punc­tum-Plugs) bei DED gesucht. Endpunk­te der Analy­se waren Verän­de­run­gen des Tränen­vo­lu­mens, der Tränen­film­sta­bi­li­tät, der Reka­na­li­sa­ti­ons­ra­ten und der Symptomatik.

Man schloss 9 Studi­en mit je nur einem Studi­en­arm in die Auswer­tung ein, die insge­samt 150 Perso­nen umfass­ten: Bei 5 Arbei­ten ging es um die ther­mi­sche Kaute­ri­sie­rung des Punc­tum lacri­ma­le, bei 4 waren chir­ur­gi­sche Okklu­si­ons­tech­ni­ken Gegen­stand der Untersuchung.

Bei insge­samt 180 Tränen­pünkt­chen wurde bei solchen Augen chir­ur­gisch vorge­gan­gen, die nicht auf einen maxi­ma­len Einsatz von Lubri­kan­zi­en anspra­chen oder bei denen es wieder­holt zu einer Plug-Extru­si­on gekom­men war.

Zu den Ursa­chen des DED in den ausge­wer­te­ten Studi­en gehör­ten das Sjögren-Syndrom (n=78), vernar­ben­des hypo­vo­lä­mi­sches trocke­nes Auge (ADDE; n=27), die Graft-versus-Host-Krank­heit (n=12) und DED ohne Zusam­men­hang mit dem Sjögren-Syndrom (non-SS DED; n=50). Der Nach­un­ter­su­chungs­zeit­raum belief sich auf 3–24 Monate.

Die Wissen­schaft­ler berich­ten, dass die Verbes­se­run­gen beim Schirm­er-I-Test und bei der Tränen­film­auf­riss­zeit (TBUT) zum Zeit­punkt der letz­ten Nach­un­ter­su­chung 2,5 mm und 0,8 sec bei ther­mi­schen Verfah­ren betru­gen bzw. bei 2,1 mm und 0,6 sec unter Einsatz der chir­ur­gi­schen Metho­den (Schirm­er I: p=0,17; TBUT: p=0,18). Die Reka­na­li­sie­rungs­ra­ten unter­schie­den sich bei ther­mi­schem (0–38,7%) und chir­ur­gi­schem Vorge­hen (5–9%; p=0,22). Der Einsatz verschie­de­ner Kaute­ri­sa­ti­ons­ge­rä­te ergab unter­schied­li­che Reka­na­li­sie­rungs­ra­ten. Direkt in das Tränen­pünkt­chen einge­führ­te ther­mi­sche Einweg-Kaute­ri­sa­ti­ons­spit­zen waren mit einer gerin­ge­ren Reka­na­li­sie­rung verbun­den als die mono­pola­re Radiofrequenzkauterisierung.

Die meis­ten Pati­en­ten berich­te­ten von einer subjek­ti­ven Verbes­se­rung nach dem Eingriff, wobei aller­dings in den ausge­wer­te­ten Studi­en kein quan­ti­ta­ti­ves Maß ange­ge­ben wurde.

(ac)

Autoren: Ranjan A et al.
Korrespondenz: Swati Singh; swatisingh@lvpei.org
Studie: Punctal cautery in dry eye disease: A systematic review
Quelle: Ocul Surf 2024;34:235-240.
Web:  https://doi.org/10.1016/j.jtos.2024.08.006

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