AMSTERDAM (Biermann) Serum-Augentropfen (SED) finden zur Behandlung einer Vielzahl von Defekten der Augenoberfläche Verwendung. Könne das körpereigene (autologe) Blut aufgrund von mangelnder Menge, Eignung oder aus logistischen Gründen nicht verwendet werden, sei allogenes Spenderblut eine geeignete Alternative bei Patienten mit schweren Trockenheitsproblemen, so die Autoren einer aktuellen Studie. Diese ergab, dass autologe und allogene SED eine vergleichbare Wirksamkeit und Verträglichkeit besitzen.
Die Forscher nahmen 19 Patienten mit schwerer Sicca-Symptomatik in die prospektive und doppelt verblindete Cross-over-Pilotstudie auf. 15 Patienten konnten die Studie abschließen.
Ein Teil der Patienten wurde randomisiert, um zunächst für 1 Monat autologe SED zu verwenden, gefolgt von einer 1‑monatigen Auswasch-Phase, bevor sie danach 1 Monat lang allogene SED applizierten.
Der andere Patientenarm tropfte die SED in umgekehrter Reihenfolge. Als primärer Endpunkt wurden die Werte des OSDI (Ocular Surface Disease Index)-Fragebogens und verschiedene andere Parameter als sekundäre Endpunkte festgelegt. Pro Behandlungsgruppe wendeten die Wissenschaftler ein lineares gemischtes Modell mit zufälligen Schnittpunkten für jeden Patienten an, um die Messergebnisse vor und nach der Therapie vergleichen zu können.
Unter der Applikation von autologen SED verbesserten sich die mittleren Werte des OSDI von 62 ± 19 auf 57 ± 18. Unter der Verwendung von allogenen SED änderte sich der mittlere OSDI von 59 ± 20 auf 56 ± 23.Die geschätzte mittlere Differenz lag für autologe SED bei ‑4,2 (95%-KI ‑9,5–1,2) und für allogene SED bei ‑4,5 (95%-KI ‑9,8–0,9). Beide Werte zeigten keine signifikanten Unterschiede. Die unerwünschten Nebenwirkungen beider Behandlungen erwiesen sich mild und waren vollständig reversibel.
(tt)