NORTH TERRACE (Biermann) – Eine aktuelle Arbeit hat ergeben, dass etwa 30% der Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen (TED) eine Vergrößerung der Tränendrüse (LG) zeigen, wobei in etwa 10% der Fälle eine asymmetrische Vergrößerung vorliegt.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 88 Augenhöhlen von 44 TED-Patienten (davon 29 weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 53±15 Jahren ein. Die Augenhöhlen der Patienten wurden mittelts einer fettunterdrückten, kontrastverstärkten T1-gewichteten Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht. Die Tränendrüse wurde auf OsiriX in konsekutiven axialen und koronalen Schichten segmentiert, um ihr Volumen zu bestimmen. Basierend auf früheren normativen Daten definierten die Forscher eine Vergrößerung der Tränendrüse bei Vorliegen eines Volumens von mehr als 1100 mm3. Eine asymmetrische Vergrößerung lag vor, wenn nur eine Seite vergrößert war. Die Wissenschaftler werteten die klinischen Daten einschließlich der Präsentation (aktiv/inaktiv) und das Vorhandensein oder Fehlen einer dysthyreoten Optikusneuropathie aus.
Die Wissenschaftler ermittelten für 12 Patienten (27 %) eine LG-Vergrößerung, wobei 8 (18 %) eine bilaterale und 4 (9 %) eine asymmetrische Vergrößerung aufwiesen. Es gab jedoch keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des Alters (p = 0,17) oder des Geschlechts (p = 0,44) zwischen der Gruppe mit vergrößertem und der mit nicht vergrößertem LG. Zudem konnten die Forscher keinen signifikanten Unterschied in der klinischen Aktivität (p = 0,46) oder der Prävalenz der dysthyreoten Optikusneuropathie (p = 0,63) zwischen den LG-vergrößerten und den nicht-LG-vergrößerten Orbits feststellen.
(sas)