PÉCS (Biermann) – Auch wenn ophthalmoskopisch keine Veränderungen sichtbar sind, können doch zelluläre und ultrastrukturelle Hornhautveränderungen ein Hinweis auf neuroinflammatorische Folgen einer COVID-19-Erkrankung sein.
Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, in der 30 Patienten nach einer weniger schweren akuten Infektion mit SARS-CoV‑2 untersucht und mit 41 Patienten einer altersangepassten Kontrollgruppe verglichen wurden.
Bei allen eingeschlossenen Patienten wurden mittels in-vivo-konfokaler Mikroskopie (Heidelberg Retina Tomograph II) die Hornhautzellschichten und die subbasalen Nervenfaserschichten untersucht. Die Analyse von basalen epithelialen, anterioren und posterioren Stroma-Keratozyten erfolgte semiautomatisch. Die Endothelzelldichte wurde gemessen, die Dichte der dendritischen Zellen (DC) ermittelt und die Morphologie des subbasalen Nervenplexus analysiert.
Die posteriore Dichte der stromalen Keratozyten war bei Patienten nach einer SARS-CoV-2-Infektion signifikant geringer ( P = 0,0006). Die DC-Dichte erwies sich in der zentralen Hornhaut nach SARS-CoV-2-Infektion als signifikant höher als in der Kontrollgruppe ( P = 0,0004). Ein signifikanter Unterschied fand sich zwischen den beiden Grullen im DC-Areal ( P < 0,0001). Bei Patienten nach SARS-CoV-2-Infektion fand sich im Vergleich zu nicht erkrankten Kontrollpersonen auch eine signifikante Veränderung der subbasalen Nervenfasermorphologie. (ak)
SARS-CoV2
Hornhautveränderungen als Zeichen einer neuroinflammatorischen Beteiligung
1. August 2022
Autoren: Kolkedi Z et al.
Korrespondenz: szalai.eszter@pte.hu
Studie: Corneal Cellular and Neuroinflammatory Changes After SARS-CoV-2 Infection
Quelle: Cornea. 2022 Jul 1;41(7):879-885.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003018
