Routi­ne­mä­ßi­ge augen­ärzt­li­che Beur­tei­lung ist ratsam

Okuläre Manifestationen einer Chronisch-entzündlichen Darmerkrankung

20. Januar 2025

WARSCHAU (Bier­mann) – Extrain­testi­na­le Mani­fes­ta­tio­nen (EIMs) stell­ten laut den Autoren einer neuen Unter­su­chung bei Pati­en­ten mit Chro­nisch-entzünd­li­cher Darm­er­kran­kung ein häufi­ges Problem dar – nicht selten handelt es sich auch um Mani­fes­ta­tio­nen, die das Auge betreffen.

In ihrer kürz­lich in einer polni­schen gastro­en­te­ro­lo­gi­schen Fach­zeit­schrift publi­zier­ten Arbeit schrei­ben die Forschen­den aller­dings, dass es schwie­rig sei, den Anteil von CED-Pati­en­ten, die ophthal­mo­lo­gi­sche Mani­fes­ta­tio­nen (O‑EIMs) ihrer gastro­en­te­ro­lo­gi­schen Grund­er­kran­kung entwi­ckeln, genau einzu­schät­zen. Der Grund: Bei den Betrof­fe­nen mange­le es nicht selten an einer augen­ärzt­li­chen Nach­ver­fol­gung. Es sei daher wich­tig, CED-Pati­en­ten routi­ne­mä­ßig zur ophthal­mo­lo­gi­schen Beur­tei­lung an entspre­chen­de Fach­ärz­te zu überweisen.

Die Studi­en­au­toren erho­ben retro­spek­tiv in einer mono­zen­tri­schen Kohor­te von 436 CED-Pati­en­ten sowie 102 Kontrol­len ohne CED die Anzahl von EIMs, einschließ­lich O‑EIMs. Der dafür verwen­de­te Frage­bo­gen beinhal­te­te Anga­ben zur Häufig­keit von EIMs, einschließ­lich bestä­tig­ter O‑EIMs sowie ophthal­mo­lo­gi­scher Sympto­me, die nicht durch einen Augen­arzt bestä­tigt worden waren.

Es erga­ben sich­EIM in 48,6% der Fälle und eine O‑EIM bei 8,9% (Uvei­tis 3,9% + Episkle­ri­tis 4,8% + Skle­ri­tis 0,2%) der CED-Pati­en­ten. Rund die Hälfte (50,7%) berich­te­ten über ophthal­mo­lo­gi­sche Sympto­me in den der Befra­gung voran­ge­gan­ge­nen drei Mona­ten, wobei aber nur 30,5% einen Augen­arzt aufge­sucht hatten. Die multi­va­ria­ble logis­ti­sche Regres­si­on deute­te auf einen Zusam­men­hang einer Augen­be­tei­li­gung bei CED mit koexi­sie­ren­den EIMs hin (Anämie und axiale/nicht axiale Spon­dy­lo­ar­th­ro­pa­thie) sowie mit dem Einsatz bestimm­ter Medi­ka­men­te (Stero­ide, Thio­pu­ri­ne und Metho­tre­xat), Tabak­kon­sum, Glau­kom in der Fami­li­en­ana­mne­se und länge­rer Bildschirmarbeitszeit.

(ac)

Autoren: Lewandowski K et al.
Korrespondenz: dr.k.lewandowski@icloud.com
Studie: Ophthalmological manifestations in inflammatory bowel disease under the watchful eye of a gastroenterologist from a tertiary centre.
Quelle: Prz Gastroenterol 2024;16(4):397-407.
Web: dx.doi.org/10.5114/pg.2024.144988

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