OAKLAND (Biermann) – Bei einer primären rissbedingten Netzhautablösung resultiert eine pneumatische Retinopexie sowohl bei traditioneller als auch bei nicht traditioneller Durchführung in einem erfolgreichen anatomischen und visuellen Outcome, wie eine Studie aus den USA zeigt.
Die retrospektive interventionelle Fallserie umfasst 178 Augen (156 Patienten) mit per pneumatischer Retinopexie behandelter primärer Netzhautablösung. Die Eingriffe wurden von 2001 bis 2013 von einem einzelnen Chirurgen durchgeführt. Die Patienten wurden ≥ 1 Jahr nachbeobachtet. Die Kohorte hatte basierend auf präoperativen Charakteristika 2 Subgruppen: traditionelle und nicht traditionelle pneumatische Retinopexie.
Die Gruppe mit traditioneller pneumatischer Retinopexie umfasste Augen, die „ideale“ Kandidaten für den Eingriff waren, mit nur einem einzelnen Riss in der Retina oder mehreren oberflächlichen Rissen, die auf einen Schädigungsbereich von einer Uhrzeit beschränkt waren. Die Gruppe mit nicht traditioneller pneumatischer Retinopexie umfasste dagegen Augen mit Charakteristika, die traditionelle als ungünstig für ein gutes Outcome gelten, z. B. leichte Blutungen im Glaskörper, leichte proliferative Vitreoretinopathie, extensive Gitterdegeneration oder Risse in der inferioren Retina.
Nach 1 Jahr waren 131 von 178 Augen (73,5%) erfolgreich behandelt: 72,8% (75/103) in der Subgruppe mit traditioneller pneumatischer Retinopexie und 74,6% (56/75) in der Subgruppe mit nicht traditioneller pneumatischer Retinopexie. Eine Netzhautablösung mit Makulabeteiligung (Endvisus ‑0,44 logMAR; p<0,001) und die Uhrzeiten der Netzhautablösung (-0,84 logMAR; p<0,001) korrelierten mit einem verbesserten bestkorrigierten Visus. Pseudophakie (0,26 logMAR; p=0,002) und Risse in der inferioren Retina (0,62 logMAR; p=0,009) korrelierten dagegen mit einer Verschlechterung des bestkorrigierten Visus. Pseudophakie (-0,15; p=0,03), Netzhautablösung im inferioren Quadranten (-0,27; p<0,001) und proliferative Vitreoretinopathie (-0,68; p<0,001) korrelierten mit anatomischem Versagen.
Die Gesamtkosten für eine traditionelle pneumatische Retinopexie beliefen sich im Schnitt auf $1248,37±882,11, während eine nicht traditionelle pneumatische Retinopexie Kosten in Höhe von $1471,91±942,84 verursachte (p=0,10). Im Vergleich zu Cerclage und Vitrektomie sei die pneumatische Retinopexie mit potenziellen Kosteneinsparungen in Höhe von 62% bzw. 60,8% verbunden, wie die Autoren schreiben.
Dass sich die Kosten einer primären pneumatischen Retinopexie und der darauf folgenden Eingriffe um einen finalen anatomischen Erfolg zu erzielen nicht zwischen traditioneller und nicht traditioneller pneumatischer Retinopexie unterschieden hätten, spreche dafür, dass erweiterte Indikationen für eine pneumatischer Retinopexie kosteneffektiv wären, resümieren sie.
(nec)