MAILAND (Biermann) Die Lamina vasculosa der Aderhaut lässt sich in 2 Teilschichten mit zur Retina abnehmenden Gefäßdurchmessern unterteilen: in die retinanahe Sattler-Schicht, die mit der Choriocapillaris einen Komplex bildet (SLCC), sowie in die skleranahe Haller-Schicht (HL). Eine neue Studie hat nun gezeigt, dass eine Abnahme der Dicke des SLCC-Komplexes (SLCCT) zu einer Progression einer AMD führt. Den Autoren der Arbeit zufolge stellt die quantitative Bewertung der SLCCT daher einen prognostischen Biomarker dar.
In ihre prospektive, beobachtende Fallstudie nahmen die Wissenschaftler 262 Patienten/Augen mit AMD auf. Die Arbeitsgruppe bestimmte mithilfe der OCT das AMD-Stadium, die gesamte Aderhautdicke (CT), die SLCCT sowie die HLT zu Studienbeginn, nach 1, 2 sowie im Mittel 5±1 Jahren.
Die Forscher ermittelten zum Zeitpunkt des Studienbeginns folgende AMD-Stadien: frühe AMD (30 Augen; 12%), intermediäre AMD (97 Augen; 39%) sowie späte AMD (126 Augen; 49%).
Im Rahmen der finalen Kontrolle beobachteten die Retinologen folgende Konstellationen der AMD-Stadien: frühe AMD (14 Augen; 6%), intermediäre AMD (83 Augen; 33%) sowie späte AMD (156 Augen; 61%).
Die Experten stellten des Weiteren fest, dass jede Gruppe über den gesamten Studienzeitraum eine statistisch signifikante Abnahme der gesamten CT aufwies (p<0,001), während nur die Verringerung der SLCCT mit der AMD-Progression assoziiert war (p<0,001). Darüber hinaus konstatierten die Ophthalmologen, dass die quantitativen Grenzwerte der SLCCT <20,5 µm bzw. <10,5 µm mit einer mäßigen bzw. hohen Wahrscheinlichkeit für eine AMD-Progression assoziiert waren. Zudem implizierten die quantitativen Cutoff-Werte der SLCCT <18,5 µm sowie <8,5 µm eine mittlere sowie hohe Wahrscheinlichkeit für eine makuläre Neovaskularisation (MNV).
(tt)