BANGKOK (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus Thailand hat gezeigt, dass Stress und unzureichender Schlaf zu einem akuten Schub bei Patienten mit rezidivierender akuter anteriorer Uveitis (RAAU) führen können.
Die Wissenschaftler nahmen 39 RAAU-Patienten mit einem kurz zuvor erlittenen Schub sowie 39 RAAU-Patienten, die einen stabilen Befund über ≥6 Monate aufwiesen, als Kontrollgruppe in die Studie auf. Die Kontrollgruppe war alters- (± 5 Jahre)-, geschlechts- und HLA-B27-angepasst.
Die Arbeitsgruppe befragte beide Studiengruppen zum vorangegangenen Monat unter Anwendung des Srithanya-Stress-Tests (ST‑5), der vom Department of Mental Health des thailändischen Gesundheitsministeriums zur Stressbewertung empfohlen wird, sowie mittels Fragebögen zu potenziellen auslösenden Faktoren, die mit einem Uveitis-Schub in Verbindung gebracht werden könnten. Im ST‑5 wurden Stresspegel im Zusammenhang mit Schlaf- und Konzentrationsproblemen, Reizbarkeit, Langeweile und Asozialität bewertet.
Die Forscher ermittelten anhand einer univariaten Analyse in der Gruppe mit dem akuten Schub im Vergleich zur stabilen Gruppe höhere mittlere ST-5-Werte (3,7 ±2,9 vs. 0,7 ±1,1) sowie eine kürzere Schlafenszeit (6,3 ±1,4 vs. 7,4 ±0,7 Stunden pro Tag).
In der multivariaten konditionalen logistischen Regressionsanalyse wurde neben den bereits angepassten Parametern zusätzlich das Vorhandensein entzündungshemmender Medikamente für parallel bestehende Erkrankungen zwischen den Gruppen angepasst.
Die Experten fanden, ähnlich den Ergebnissen der univariaten Analyse, heraus, dass sowohl Stress (ST-5-Score ≥ 3; OR 9,07; 95%-KI 1,14–72,16; p=0,037) als auch unzureichender Schlaf (Schlafzeit < 7 Stunden pro Tag; OR 12,12; 95%-KI 1,37–107,17; p=0,025) signifikant mit einem Schub assoziiert waren. Es bestand keine Assoziation zwischen weiteren vermuteten Auslösern und einem akuten Schub.
Die Autoren resümieren, dass Patienten mit RAAU ein angemessenes physisches und emotionales Stressmanagement empfohlen werden sollte, um die Rezidivrate und weitere Komplikationen durch die wiederholten Entzündungen zu reduzieren.
(tt)