ARKANSAS (Biermann) — Eine Kataraktoperation kann das Sehvermögen von Augen mit Retinopathia pigmentrosa (RP) und Katarakt verbessern. Die intraoperativen Komplikationen sind mit denen der Kontrollgruppe vergleichbar. Allerdings traten bei RP-Augen häufiger postoperative zystoide Makulaödeme auf.
Eine retrospektive klinische Kohortenstudie untersuchte Augen mit einer RP als einziger Komorbidität unter insgesamt 113.389 Augen, die zwischen Juli 2003 und März 2015 an acht klinischen Standorten im Vereinigten Königreich eine Kataraktoperation erhalten hatten. Die Kontrollgruppe bestand aus Augen ohne okuläre Komorbiditäten (Kontrollen). Analysiert wurde der Visus vier bis zwölf Wochen postoperativ und die Häufigkeit intra- und postoperativer Komplikationen.
Eine RP wiesen 72 Augen auf. Das Durchschnittsalter in der RP-Gruppe betrug 57 +/- 15 Jahre im Vergleich zu 75 +/- 10 Jahre in der Kontrollgruppe (P < 0,001). Von den Patienten waren 46 % der RP-Fälle und 60 % der Kontrollen weiblich (P = 0,06). Der präoperative Visus (mittlerer LogMAR-Wert = 1,03 gegenüber 0,59, P < .001) und der postoperative Visus (0,71 gegenüber 0,14, P < 0,001) waren in der RP-Gruppe schlechter. Der mittlere Visusgewinn betrug 0,25 +/- 0,60 LogMAR in der RP-Gruppe gegenüber 0,43 +/- 0,48 LogMAR in den Kontrollen (P < 0,001).
Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Rate der intraoperativen Pupillenerweiterung, der hinteren Kapselrisse oder der Zonulardialyse. Ein postoperatives zystoides Makulaödem entwickelte sich bei 6,9 % der RP-Augen und bei 1 % der Kontrollen (P < 0,001). Die Notwendigkeit einer IOL-Repositionierung oder eines IOL-Austauschs war zwischen den beiden Gruppen statistisch nicht verschieden. (ak)
Retinopathia pigmentosa
Keine Angst vor der Katarakt-Operation
2. September 2024
Autoren: Georgiou M et al.
Korrespondenz: asallam@uams.edu
Studie: Cataract Surgery Outcomes in Retinitis Pigmentosa A Comparative Clinical Database Study
Quelle: Am J Ophthalmol. 2024 Jun:262:34-39.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.01.037