LA JOLLA (Biermann) – Die Netzhaut und das Gehirn weisen bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen ähnliche Pathologien auf. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass die Bildgebung der Netzhaut zum Nachweis von Amyloidablagerungen mit den Befunden der Beta-Amyloid-Positronen-Emissions-Tomographie (Aß-PET) des Gehirns korreliert.
Laut den Autoren könnte durch die retinale Bildgebung die Möglichkeit bestehen, auf eine nichtinvasive Untersuchung der Pathologie der Alzheimer-Krankheit (AD) zurückzugreifen, und möglicherweise einen Biomarker für die präklinischen Stadien der AD und für die Risikobewertung zu finden.
Die Wissenschaftler nahmen 4 klinisch gesunde Personen aus der A4-Studie (Anti-Amyloid-Treatment in Asymptomatic Alzheimer´s Disease), die hohe Spiegel an Amyloid in der Aß-PET aufwiesen, in die Querschnittsstudie auf. Ebenso schlossen sie 4 klinisch gesunde Personen aus der LEARN-Studie (Longitudinal-Evaluation-of-Amyloid-Risk-and-Neurodegeneration) ein, bei denen niedrige Amyloidspiegel in der Aß-PET vorlagen. Die Arbeitsgruppe verglich beide Gruppen hinsichtlich der Menge an retinalen und zerebralem Amyloid. Sie quantifizierte die retinalen Amyloidablagerungen beider Gruppen zu Studienbeginn, indem sie diese durch Bindung von fluoreszierendem Curcumin als retinale Spots in Netzhautscans mithilfe eines konfokalen Scanning-Ophthalmoskops sichtbar machte.
Die Forscher ermittelten bei den 4 Teilnehmern der A4-Studie im Vergleich zu den 4 Personen der LEARN-Studie eine höhere Anzahl an retinalen Amyloidspots. Darüber hinaus stellten die Experten eine positive Korrelation zwischen den retinalen Amyloidspots und zerebralem Amyloid, gemessen mithilfe des standardisierten Uptake-Value-Verhältnisses (SUVr) der Amyloid-Hirn-PET, fest.
Die Autoren resümieren, dass Studien mit größerer Stichprobengröße erfolgen sollten, um die Beziehung zwischen Netzhautamyloid und zerebralem Amyloid genauer untersuchen zu können.
(tt)