LOS ANGELES (Biermann) – In der Studie eines internationalen Autorenteams korrelierten die Blutungen der retinalen Nervenfaserschicht zu Studienbeginn mit schwereren Formen des akuten retinalen Zentralvenenverschlusses (CRVO), mit einem größeren Makulaödem, schlechteren visuellen Ergebnissen und einem höheren Risiko für Ischämie und Neovaskularisation. Dies könne mit der Organisation des retinalen Gefäßplexus zusammenhängen, so die Vermutung der Autoren. Beim CRVO könne die Tiefe und das Muster der Verteilung von Netzhautblutungen als ein leicht identifizierbarer früher Biomarker für die CRVO-Prognose dienen, so ihr Fazit.
Für ihre Untersuchung bewerteten die Wissenschaftler retinale Blutungen mittels Fundusfotographie und Fluoreszenzangiographie zu Studienbeginn sowie beim Follow-up. Analysiert wurden die Sehschärfe (VA, Snellen), die zentrale Foveadicke (CFT), das Ausmaß der Netzhautischämie und die Entwicklung der Neovaskularisation.
108 Augen von 108 Patienten wurden ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 63,6 ±16,1 Jahre mit einer Prädilektion für das rechte Auge (73,1%). Das durchschnittliche Follow-up betrug 17,2 ±19,2 Monate. Die mittlere VA zu Studienbeginn betrug 20/126 und 20/80 bei der letzten Nachuntersuchung. Die VA zu Beginn (p=0,005) und die finale VA (p=0,02) bei Augen mit Blutungen der perivaskulären Nervenfaserschicht (NFL) waren signifikant schlechter als bei Augen mit tiefen Blutungen allein.
Die Baseline-CFT war in der Gruppe mit perivaskulären Blutungen (826 ±394 µm) größer als in der Gruppe mit tiefen Blutungen allein (455 ±273 µm, p<0,001). Die 10 Papillenflächen der retinalen Ischämie waren bei Patienten mit perivaskulären (80,0%) und peripapillären (31,3%) Blutungen häufiger als bei tiefen Blutungen allein (16,1%, p<0,001).
Eine Neovaskularisation der Iris war häufiger in den Gruppen mit peripapillärer (14,3%) und perivaskulärer (2,0%) NFL-Blutung im Vergleich zu tiefen Blutungen allein (0,0%), wenngleich dieser Unterschied nicht signifikant war.
(isch)