ATLANTA (Biermann) — Eine retinale Vaskulitis kann mit einer Vielzahl verschiedener Erkrankungen assoziiert sein oder durch solche verursacht werden. Bei einigen dieser Erkrankungen besteht dabei ein erheblichens Morbiditäts- oder Mortalitätsrisiko. Zu dieser Schlussfolgerung kommen Dr. Ghazala A. Datoo O’Keefe von der Emory University School of Medicine und Dr. Narsing Rao von der Keck School of Medicine an der University of Southern Califonia (beide USA) in einer gemeinsamen Veröffentlichung. Darin schlagen sie ein Klassifizierungssystem für Vaskulitiden der Retina vor.
Entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße in der Netzhaut können laut den Verfassern ein Symptom für bestimmte Krankheiten wie Sarkoidose oder systemischen Lupus erythematodes sein. Es sei wichtig, dies bei der Beurteilung dieser Erkrankung und deren Bekämpfung zu berücksichtigen.
Die beiden Autoren schlagen vor, retinale Vaskulitiden wie folgt einzuteilen: Eine Gruppe bilden solche in Zusammenhang mit primären systemischen Vaskulitiden. Diese wiederum unterteilen sie in Vaskulitiden, die Gefäße unterschiedlicher Größe betreffen (Morbus Behçet, systemischer Lupus erythematosus), und solche, die sich auf kleine Gefäße beschränken (mit Anti-Neutrophile cytoplasmatische Antikörpern [ANCA] assoziierte Vaskulitis und Immunkomplexvaskulitis).
Als zweite Gruppe nennen die Autoren retinale Vaskulitiden in Zusammenhang mit systemischen infektiösen und nicht infektiösen Erkrankungen (Tuberkulose, Syphilis, Rickettsiose, Katzenkratzkrankheit, Sarkoidose) und als dritte organlimitierte Netzautvaskulitiden (Birdshot-Chorioretinitis, Morbus Eales und das Idiopathische retinale Vaskulitis-Aneurysmen-Neuroretinitis(IRVAN)-Syndrom).
Die vierte Gruppe schließlich bilden retinale Vaskulitiden mit einem mutmaßlich identifizierbaren Auslöser (Medikamenten-induzierte Vaskulitis, Vaskulitis im Zusammenhang mit Impfungen oder Tätowierungen).
(ac)