DSCHIDDA (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus Saudi-Arabien hat gezeigt, dass signifikante Unterschiede zwischen moderaten bis späten frühgeborenen und zum Termin geborenen Kindern in Bezug auf die Tiefe der Vorderkammer, der zentralen Makula- sowie der zentralen Netzhautdicke bestehen.
Den Autoren zufolge unterstreicht dies – auch ohne eine Frühgeborenenretinopathie – den Einfluss einer Frühgeburt auf okuläre Strukturen.
In ihre Studie schlossen die Wissenschaftler 50 mittelspäte bis späte frühgeborene Schulkinder (Gestationsalter 32 Wochen +0 Tage bis 36 Wochen +6 Tage; Alter zwischen 5 und 10 Jahren) ein, die mit alters- und geschlechtsangepassten, zum Termin geborenen Kindern verglichen wurden.
Die Arbeitsgruppe überprüfte und verglich die Sehschärfe, die Refraktionsfehler, die Ergebnisse der okulären Biometrie hinsichtlich Vorderkammertiefe und axialer Bulbuslänge sowie mithilfe der OCT die morphologischen Befunde der Makula und des Sehnervens zwischen den beiden Gruppen.
Die Forscher ermittelten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der Sehschärfe und der Refraktionsfehler. Sie stellten jedoch deutliche Unterschiede in der Tiefe der Vorderkammer fest, welche sich in der Frühgeborenengruppe signifikant flacher darstellte (p=0,044), wohingegen sich keine Unterschiede in der axialen Bulbuslänge zeigten.
Des Weiteren fanden die Ophthalmologen heraus, dass sich die Frühgeborenengruppe signifikant gegenüber der Vergleichsgruppe in Bezug auf die zentrale Makuladicke unterschied (247±19 µm vs. 235,12±22 µm; p=0,005 rechtes Auge). Ebenso zeigte sich die zentrale Netzhautdicke bei den Frühgeborenen größer als bei den Komparatoren (246,89±19,1 µm vs. 236,12±23,3 µm; p=0,015), wohingegen sich die Gruppen nicht signifikant in der fovealen Dicke, der mittleren parafovealen/perifovealen Dicke sowie der Parameter des Sehnervens unterschieden.
Die Autoren resümieren, dass größere bevölkerungsbasierte Studien durchgeführt werden sollten, um die Langzeitfolgen einer moderaten bis späten Frühgeburt zu analysieren.
(tt)