ANKARA (Biermann) – Bei Patienten mit schwerem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) nimmt die tiefe parafoveale und perifoveale Gefäßdichte ab und die Aderhaut wird dünner, so die Ergebnisse einer türkischen Untersuchung. Bei der Beurteilung eines Patienten mit OSAS sollte berücksichtigt werden, dass aufgrund der Krankheit möglicherweise eine Augenbeteiligung vorliegt, resümieren die Autoren.
Für ihre Untersuchung verglichen die HNO-Spezialisten die Gefäßdichte des retinalen Kapillarplexus, die choroidale Dicke, die Papillengefäßdichte und die foveale avaskuläre Zone zwischen gesunden Probanden und Probanden mit OSAS mithilfe der Spectral-Domain-Optischen-Kohärenztomographie-Angiographie (SD-OCTA).
40 Augen von Patienten mit OSAS (overall), 20 Augen von Patienten mit leichtem bis mittelschwerem OSAS und 20 Augen von Patienten mit schwerem OSAS sowie 21 Kontrollen wurden mittels SD-OCTA (RTVue-XR Avanti, Optovue) evaluiert. Gemessen wurden die Gefäßdichte des superfiziellen und tiefen retinalen Kapillarplexus, die Aderhautdicke sowie die Parameter der fovealen avaskulären Zone (FAZ; Fläche, Durchmesser, Azirkularitätsindex der FAZ, foveale Dichte-300 [FD-300]).
Die Gefäßdichten der superfiziellen Kapillarplexus der Gruppen waren ähnlich. Die Gefäßdichten der tiefen Kapillarplexus (DCP) aller drei OSAS-Gruppen nahmen im parafovealen Bereich ab (p<0,001). In der perifovealen Region waren die DCP-Gefäßdichten in der overall-OSAS-Gruppe (p=0,023) und in der Gruppe mit schwerem OSAS (p=0,021) verringert, während sie in der Gruppe mit leichtem bis mittelschwerem OSAS ähnlich waren. Die Aderhautdicke nahm in allen drei OSAS-Gruppen ab (p<0,001). Alle FAZ-Messungen und Messungen der FD-300 waren im Vergleich zur Kontrollgruppe ähnlich.
(isch)