BERLIN (Biermann) – Eine kürzlich veröffentlichte deutsche Studie kommt zu dem Schluss, dass phake, irisfixierte Vorderkammerlinsen eine mögliche Option für die Refraktionskorrektur bei Keratokonus und insbesondere auch bei pellucider marginaler Degeneration sein könnte.
Untersucht wurden in der retrospektiven Studie 38 Augen von 22 Patienten, welche bei stabilem Keratokonus eine irisfixierte phake IOL (Artisan/Artiflex (Ophtec®), Verisyse/Veriflex (AMO®)) erhalten hatten. Vor der IOL-Implantation erhielten 36 Augen ein corneales Crosslinking. Die refraktiven Ergebnisse wurden sechs Wochen postoperativ evaluiert und der Einfluss von präoperativer Refraktion sowie topo- und tomograpischen Faktoren analysiert.
Der mittlere unkorrigierte Fernvisus (UDVApost) lag postoperativ bei 0,25 +/- 0,15 logMAR und unterschied sich damit nicht signifikant vom präperativen korigierten Fernvisus (CDVApre) von 0,24 +/- 0,13 logMAR. Das durchschnittliche sphärische Äquivalent verringerte sich signifikant von 5,71 +/- 4,96 dpt auf 1,25 +/- 1,20 dpt (p < 0,001). Die Endothelzellzahl zeigte keine signifikanten Unterschiede.
Insgesamt 27 Augen (71%) erreichen einen Wirksamkeits-Index (UDVApost/CDVApre) von ≥ 1. Patienten mit einer PMD (n = 14, 100%) wiesen einen signifikant höheren (p = 0,003) Wirksamkeits-Index auf als Patienten mit Keratokonus (n = 24, 54%).
Eine höhere Exzentrizität der maximalen posterioren Elevation hatte einen signifikant vorteilhaften Einfluss auf den Wirksamkeits-Index (p = 0,021). Ein höheres Amsler-Krumeich-Stadium war korreliert mit einem schlechteren UDVApost. (ak)