PALO ALTO (Biermann) – Einer aktuellen Arbeit zufolge erweist sich eine intravenöse, hochdosierte Stoßtherapie mit Methylprednisolonsuccinat (IVHDM) bei Patienten mit schwerer oder therapierefraktärer nichtinfektiöser pädiatrischer Uveitis (NIU) im Hinblick auf das Sicherheitsprofil als valide Therapiemöglichkeit. Laut den Autoren kann zudem eine orale Dauermedikation mit Corticosteroiden (CS) verringert werden.
Die Wissenschaftler schlossen 14 Kinder mit schwerer/refraktärer NIU (mittleres Alter 11,9±2,4 Jahre; 50% Mädchen), die über einen Zeitraum von ≥4 Monaten in einem ophthalmologischen Schwerpunktkrankenhaus mit IVHDM behandelt wurden, in ihre retrospektive Studie ein.
13 Patienten erhielten 1–3 aufeinanderfolgende IVHDM-Infusionen pro Monat (1 Patient alle 2 Wochen) mit einer mittleren Dosis von 8–25 mg/kg/Infusion (2 Patienten ≤32,5 mg/kg). Die mittlere Behandlungsdauer betrug 14,2±7,5 Monate. 13 Teilnehmer wurden kombiniert mit folgenden Immunmodulatoren (IMT) behandelt: intravenös (Infliximab [54%], Tocilizumab [38%], Immunglobuline [15%], Rituximab [7%]) sowie oral (Mycophenolat [30%] und Methotrexat [23%]). Zusätzlich applizierten 8 Kinder (57%) orale CS und 9 (64%) topische CS.
Die Forscher ermittelten bei 2 Patienten schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (UE). In einem Fall trat eine Bradykardie nach 12-monatiger Behandlung mit IVHDM, Immunglobulinen und Rituximab auf und ein Kind erlitt nach 11-monatiger Therapie mit IVHDM, Tocilizumab und niedrig dosierten oralen CS eine Kompressionsfraktur sowie eine Nebenniereninsuffizienz. Geringfügige UE umfassten u.a. leichte Veränderungen des Blutbildes (71%) und des Blutzuckers (71%) sowie eine Gewichtszunahme >10 kg (50%). Die Anzahl aller UE korrelierte stark mit der Therapiedauer (p=0,004) und mäßig mit der kumulativen Dosis/kg (0,051), während eine Gewichtszunahme nur mit der gleichzeitigen Einnahme von oralen CS (p=0,02) assoziiert war.
Die Autoren merken bezüglich des Sicherheitsprofils an, dass die in der Studie beschriebenen UE auch auf die gleichzeitige Therapie mit IMT bzw. auf die Grunderkrankung selbst zurückgeführt werden könnten.
(tt)