GUANGDONG (Biermann) Es gibt nur wenige Studien aus Fernost über die Therapie mit Anti-Tumornekrosefaktor-Alpha im Zusammenhang mit einer nichtinfektiösen Uveitis. Über die Wirkung auf damit zusammenhängende retinale Vaskulitiden (RV) besteht Unklarheit.
Chinesische Wissenschaftler haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass sich bei Patienten, die aufgrund einer schweren refraktären Behçet-Uveitis (BU) an einer RV litten, die Therapie mit Adalimumab (ADA) in Kombination mit der konventionellen Therapie (CT) eine bessere Wirkung zeigte als mit einer alleinigen CT. Bei diesen Patienten könne ein flexibleres Therapiemanagement mit ADA in Betracht gezogen werden, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten, so die Autoren.
In der retrospektiven Kohortenstudie werteten die Forscher klinische Aufzeichnungen von 42 BU-Patienten (72 Augen) aus, bei denen eine zuvor behandelte, aber schlecht kontrollierte RV vorlag. Alle Patienten wurden mindestens 6 Monate behandelt (Zeitraum Februar 2015 bis September 2020). Es wurden 2 Gruppen gebildet: 21 Patienten bildeten die ADA-Gruppe und 21 Patienten die CT-Gruppe.
Ziel der Studie war es, den RV-Score zu analysieren. Weiterhin untersuchte die Arbeitsgruppe die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die Rezidivrate, die Makuladicke sowie okuläre Komplikationen.
Die Entzündungsparameter verbesserten sich in beiden Gruppen. In der ADA-Gruppe fanden sich signifikant bessere Ergebnisse im Fluoreszenzangiographie(FA)-Score und bei dem Vorderkammerreizzustand gegenüber der CT-Gruppe (p<0,05). Die Rezidivhäufigkeit erwies sich in der ADA-Gruppe als signifikant geringer im Vergleich zur CT-Gruppe (p=0,01). Ebenso konnte die tägliche Corticosteroid-Dosis in der ADA-Gruppe schneller reduziert werden als in der CT-Gruppe (p<0,05). Unerwünschte Ereignisse zeigten sich bei 7 Patienten in der ADA-Gruppe (5 Infektionen der oberen Atemwege; 2 gastrointestinale Beschwerden) und bei 2 Patienten in der CT-Gruppe (1 Infektion der oberen Atemwege; 1 rezidivierende Zahnfleischschwellung).
(tt)