NEW DELHI (Biermann) – Eine aktuelle Arbeit zur Pupillenfunktion bei Diabetikern hat ergeben, dass Amplitude und Geschwindigkeit der Kontraktion der Pupillen bei diabetischer autonomer Dysfunktion frühzeitig beeinträchtigt sind. Zudem konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) und den Pupillometrieparametern bei Diabetikern besteht, was den Autoren zufolge auf eine gleichzeitige Neurodegeneration und autonome Neuropathie hinweist.
In die Studie wurden 38 Diabetiker mit Retinopathie (DWR), 27 Diabetiker ohne Retinopathie (DWOR) und 25 gesunde Kontrollpersonen eingeschlossen. Es wurden eingehende systemische und ophthalmologische Untersuchungen, die auch eine automatische Pupillometrie umfasste, bei den Teilnehmern durchgeführt. Das Pupillometer verwendete einen weißen Stimulus und war mit einer hochauflösenden Infrarotkamera (880 nm) ausgestattet. Die statischen Pupillendurchmesser wurden bei verschiedenen Hintergrundstärken erfasst: photopisch hoch (100 cd/m2), photopisch niedrig (10 cd/m2), mesopisch hoch (1 cd/m2) und mesopisch niedrig (0,1 cd/m2). Dynamische Pupillenreaktionen wurden mit Weißlichtblitzen ausgelöst (Gesamtleuchtdichte 100 cd/m2, b Stimuluseinschaltzeit 200 ms, Ausschaltzeit 3300 ms). Die RNFL-Dicke wurde mit der optischen Kohärenztomographie (OCT) im Spektralbereich gemessen.
Die statische Pupillometrie zeigte signifikante Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Bei den Diabetikern mit und ohne Retinopathie ermittelten die Wissenschaftler signifikant kleinere Pupillendurchmesser als bei den Kontrollpersonen (p < 0,001). Zudem war die Amplitude der Kontraktion und die Kontraktionsgeschwindigkeit bei Diabetikern im Vergleich zu den Kontrollen (p < 0,001) und zwischen DWR und DWOR (p < 0,001) signifikant geringer. Auch für die prozentuale Pupillenkontraktion wurde zwischen DWR und Kontrollen ein Unterschied festgestellt (p = 0,001). Die superiore RNFL-Dicke zwischen DWR und DWOR unterschied sich signifikant (p = 0,032) und für die RNFL des oberen Quadranten beobachteten die Forscher eine Korrelation mit der maximalen Anzahl von Pupillometrieparametern.
(sas)