Pupil­len­funk­ti­on bei Diabetikern

Amplitude und Geschwindigkeit der Kontraktion der Pupillen sind frühzeitig beeinträchtigt

22. April 2025

NEW DELHI (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Arbeit zur Pupil­len­funk­ti­on bei Diabe­ti­kern hat erge­ben, dass Ampli­tu­de und Geschwin­dig­keit der Kontrak­ti­on der Pupil­len bei diabe­ti­scher auto­no­mer Dysfunk­ti­on früh­zei­tig beein­träch­tigt sind. Zudem konnte gezeigt werden, dass ein Zusam­men­hang zwischen der Dicke der reti­na­len Nerven­fa­ser­schicht (RNFL) und den Pupil­lo­me­trie­pa­ra­me­tern bei Diabe­ti­kern besteht, was den Autoren zufol­ge auf eine gleich­zei­ti­ge Neuro­de­ge­nera­ti­on und auto­no­me Neuro­pa­thie hinweist.

In die Studie wurden 38 Diabe­ti­ker mit Reti­no­pa­thie (DWR), 27 Diabe­ti­ker ohne Reti­no­pa­thie (DWOR) und 25 gesun­de Kontroll­per­so­nen einge­schlos­sen. Es wurden einge­hen­de syste­mi­sche und ophthal­mo­lo­gi­sche Unter­su­chun­gen, die auch eine auto­ma­ti­sche Pupil­lo­me­trie umfass­te, bei den Teil­neh­mern durch­ge­führt. Das Pupil­lo­me­ter verwen­de­te einen weißen Stimu­lus und war mit einer hoch­auf­lö­sen­den Infra­rot­ka­me­ra (880 nm) ausge­stat­tet. Die stati­schen Pupil­len­durch­mes­ser wurden bei verschie­de­nen Hinter­grund­stär­ken erfasst: photo­pisch hoch (100 cd/m2), photo­pisch nied­rig (10 cd/m2), meso­pisch hoch (1 cd/m2) und meso­pisch nied­rig (0,1 cd/m2). Dyna­mi­sche Pupil­len­re­ak­tio­nen wurden mit Weiß­licht­blit­zen ausge­löst (Gesamt­leucht­dich­te 100 cd/m2, b Stimulus­ein­schalt­zeit 200 ms, Ausschalt­zeit 3300 ms). Die RNFL-Dicke wurde mit der opti­schen Kohä­renz­to­mo­gra­phie (OCT) im Spek­tral­be­reich gemessen.

Die stati­sche Pupil­lo­me­trie zeigte signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwischen den drei Grup­pen. Bei den Diabe­ti­kern mit und ohne Reti­no­pa­thie ermit­tel­ten die Wissen­schaft­ler signi­fi­kant klei­ne­re Pupil­len­durch­mes­ser als bei den Kontroll­per­so­nen (p < 0,001). Zudem war die Ampli­tu­de der Kontrak­ti­on und die Kontrak­ti­ons­ge­schwin­dig­keit bei Diabe­ti­kern im Vergleich zu den Kontrol­len (p < 0,001) und zwischen DWR und DWOR (p < 0,001) signi­fi­kant gerin­ger. Auch für die prozen­tua­le Pupil­len­kon­trak­ti­on wurde zwischen DWR und Kontrol­len ein Unter­schied fest­ge­stellt (p = 0,001). Die supe­rio­re RNFL-Dicke zwischen DWR und DWOR unter­schied sich signi­fi­kant (p = 0,032) und für die RNFL des oberen Quadran­ten beob­ach­te­ten die Forscher eine Korre­la­ti­on mit der maxi­ma­len Anzahl von Pupillometrieparametern.

(sas)

Autoren: Thakar M et al.
Korrespondenz: Samapika Priyadarsini Tripathy; mitad.4@gmail.com
Studie: Quantitative automated pupillometry in diabetic patients and correlation with retinal nerve fibre layer thickness
Quelle: Eye (Lond), 10.04.2025
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-025-03793-3

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