SAMSUN (Biermann) – Die vierwöchige Einnahme von Ginkgo biloba führt zu vaskulären morphologischen Veränderungen der radialen peripapillären Kapillaren (RPC), so das Ergebnis einer türkischen Pilotstudie. Weitere klinische Studien seien erforderlich, um die Verwendung und Wirkung bzw. Vorteile von Ginkgo biloba bei Glaukom, Optikusneuropathie und anderen Erkrankungen des Sehnervs nachzuweisen, so das Fazit der Autoren.
In die prospektive Pilotstudie wurden 60 gesunde Probanden (60 Augen) eingeschlossen. Die Gruppe bestand aus 32 Frauen und 28 Männern mit einem Durchschnittsalter von 20,57 ±1,16 Jahren. Die Probanden nahmen 4 Wochen lang einmal täglich morgens Ginkgo-biloba-Extrakt ein (120-mg-Kapsel). Untersucht wurden unter anderem die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die subfoveale Dicke der Choroidea (sfCT), die retinale Nervenfaserschicht (RNFL) sowie die Dichte der radialen peripapillären Kapillaren (RPC) mittels optischer Kohärenztomografie-Angiografie (OCTA).
Nach vierwöchiger Einnahme von Ginkgo biloba war die RPC-Gefäßdichte peripapillär sowie im superioren, inferioren und temporalen Quadranten signifikant höher als zu Beginn (p=0,020, p=0,021, p=0,008 und p=0,014). Für die BCVA und die sfCT sowie einige weitere OCTA-Messungen fanden die Autoren keinen signifikanten Unterschied.
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