MIAMI (Biermann) — Patienten, die sich notfallmäßig mit einer aktiven proliferativen diabetischen Retinopathie vorstellen, erweisen sich im Follow-up mit hoher Wahrscheinlichkeit als noncompliant, wie eine retrospektive Kohortenstudie aus den USA zeigt. Faktoren, die einen signifikanten Effekt auf das Risiko für Noncompliance hatten, waren der Versicherungsstatus, der Ehestatus, die Länge des ersten Besuches in der Notaufnahme und das Intervall bis zur Kontrolle.
In die Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die zwischen Mai 2014 und Dezember 2016 mit einer aktiven proliferativen diabetischen Retinopathie eine ophthalmologische Notaufnahme aufsuchten. Insgesamt zählten die Autoren 590 Patientenkontakte in der Notaufnahme. Die Follow-up-Rate lag bei 61,9%. Verheiratete Patienten und diejenigen mit einer Public-Health-Trust-Krankenversicherung kamen mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Kontrolluntersuchungen (OR 0,543; p=0,004). Patienten, deren erster Besuch in der Notaufnahme länger dauerte, und Patienten, bei denen bis zum Follow-up-Termin mehr Zeit verging, verhielten sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit compliant (OR 0,948; p=0,001 und OR 0,941; p<0,0001). Andere Faktoren waren nicht signifikant mit der Compliance im Follow-up assoziiert.
(nec)