RIO DE JANEIRO (Biermann) – Die Behandlung eines Keratokonus mittels photorefraktiver Keratektomie (PRK) mit einer sofort anschließenden Hornhautvernetzung (CXL) nach Standardprotokoll mit 30-minütiger Bestrahlung führt zu zwiespältigen Ergebnissen.
Eine brasilianische Arbeitsgruppe fand heraus, dass das Verfahren zwar den unkorrigierten Fernvisus (UVDA) und topographische Werte verbessert – dennoch sollte die Methode mit Vorsicht angewendet werden, so die Studienautoren. Eine Verschlechterung des korrigierten Fernvisus (CDVA) durch postoperative Trübung zeigt, dass insbesondere auch bei Patienten mit Atopie das Verfahren nicht so sicher ist wie ursprünglich angenommen und ernste Sehschärfe-Einbußen die Folge sein können.
Für ihre retrospektive Studie berücksichtigten die Brasilianer 26 Augen von 16 Patienten mit Keratokonus. Das mittlere Follow-up betrug 32 ±8 Monate (19–50 Monate) und das mittlere Patientenalter betrug 31 ±5 Jahre (24–40 Jahre).
Der mittlere UDVA verbesserte sich durch die Behandlung signifikant von 0,80 ±0,39 auf 0,32 ±0,36 logMAR nach der Operation (p<0,001). Der mittlere CDVA verschlechterte sich hingegen signifikant von 0,07 ±0,09 auf 0,15 ±0,14 logMAR (p=0,006). 13 Augen (50%) verloren mindestens 1 CDVA-Visusstufe, 3 Augen (12%) 2 Visusstufen und 4 Augen (15%) 3 Visusstufen. Sphärisches Äquivalent, Zylinder und apikale Keratometrie nahmen signifikant ab.
Hornhauttrübungen Grad 1 wurden bei 15 Augen (57,7%), Grad 2 bei 6 Augen (23,1%) und Grad 3 bei 1 Auge (3,8%) gefunden. Eine signifikante Korrelation wurde zwischen dem postoperativen CDVA-Verlust und der Hornhauttrübung (p=0,001) sowie der Vorgeschichte der Atopie (p<0,01) beobachtet.
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