DURHAM (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass ein 10-µg-Bimatoprost(BIM)-Implantat, welches in die Vorderkammer injiziert wird, eine kontinuierliche Abgabe des Wirkstoffes über einen Zeitraum von mehreren Monaten ermöglicht. Den Autoren der Arbeit zufolge ist diese Therapieoption bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension, insbesondere bei denjenigen ohne Compliance indiziert, da diese zu einer wirksamen Senkung des Augeninnendruckes (IOD) bei gleichzeitig günstigem Sicherheitsprofil führt.
Im Rahmen ihrer Analyse bewerteten die Wissenschaftler die Ergebnisse von 2 identisch konzipierten, randomisierten, 20-monatigen klinischen Phase-III-Studien mit Parallelgruppen (1 Studienauge/Patient), in denen 10- bzw. 15-µg-BIM-Implantate am Tag 1 bzw. Woche 16 und 32 appliziert und mit 0,5-%-Timololmaleat (TIM)-Augentropfen 2‑mal/d verglichen wurden. Zusätzlich evaluierte die Arbeitsgruppe die Ergebnisse einer offenen, 24-monatigen klinischen Phase‑I/II-Studie, in der 1 bzw. 2 BIM-Implantate in unterschiedlichen Konzentrationen im Studienauge mit 0,03-%-BIM-Augentropfen (1‑mal/d) im Partnerauge verglichen wurden.
Die Forscher ermittelten aus gepoolten Daten der Phase-III-Studien, dass die 10-µg-BIM-Gruppe (n=374) eine Verringerung des IOD von im Mittel 24,5±2,6 mmHg zu Studienbeginn um 4,9–7,0 mmHg nach 15 Wochen verzeichnete, während sich der IOD in der TIM-Gruppe (n=373) von 24,5±2,6 mmHg um 6,0–6,3 mmHg reduzierte.
Des Weiteren stellten die Glaukomexperten fest, dass in der Phase‑I/II-Studie (n=21) der mediane Zeitraum nach BIM-Implantation bis zur Notwendigkeit einer zusätzlichen IOD-senkenden Therapie 273 Tage betrug, während bei 5 der 21 Patienten (23,8%) bis Monat 24 keine weitere IOD-senkende Behandlung erforderlich war. Ferner wurde in keiner Studie nach 1‑maliger Applikation des 10-µg-BIM-Implantates ein korneales Ödem, ein kornealer Endothelzellverlust, eine korneale Berührung des Implantates oder ein Verlust der kornealen Endothelzelldichte ≥20% beobachtet.
(tt)