TOKIO (Biermann) – Bei dem neuen Preserflo-Mikroshunt handelt es sich um ein Kammerwasserdrainagesystem aus einem biokompatiblen, thermoplastischen Elastomer ([poly]styrene-block-isobutylene-block-styrene; SIBS) mit Flügeln (zur Vermeidung einer Leckage und zur skleralen Fixierung). Er wird ab externo implantiert und leitet das Kammerwasser subkonjunktival/subtenonal ab. Aus einer aktuellen Studie geht nun hervor, dass die Mikroshunt-Implantation auf lange Sicht eine geeignete Therapieoption bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG) darstellt.
In ihre monozentrische, nichtrandomisierte Beobachtungsstudie schlossen die Wissenschaftler 7 Patienten (8 Augen) mit POWG ein. Die Arbeitsgruppe überprüfte die chirurgischen Komplikationen und nachfolgenden Interventionen. Zusätzlich verglichen die Studienautoren die prä- und postoperativen Augeninnendruckwerte (IOD), die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM), die Sehschärfe (VA), die mittlere Abweichung (MD) im Gesichtsfeld sowie die Endothelzelldichte der Kornea (CECD).
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 68,9 Monate (Bereich 48–76 Monate).
Der präoperative IOD lag bei 17,9 ± 3,5 mmHg und die Anzahl eingesetzter AGM bei 3,5 ± 0,5.
Die Forscher ermittelten, dass der postoperative IOD signifikant geringer als präoperativ ausfiel. Nach 1 Jahr betrug der IOD 13,8 ± 2,9 (mit 1,6 ± 1,4 AGM), nach 2 Jahren 12,8 ± 2,3 (mit 1,6 ± 1,6 AGM), nach 3 Jahren 12,1 ± 3,2 (mit 1,5 ± 1,4 AGM), nach 4 Jahren 12,6 ± 2,5 (mit 1,5 ± 1,4 AGM), nach 5 Jahren 12,3 ± 1,0 (mit 1,9 ±1,3 AGM) sowie nach 6 Jahren 13,5 ± 3,1 mmHg (mit 2,0 ± 1,1 AGM).
Ebenso beobachteten die Experten, dass sich der präoperative Anstieg der MD von ‑1,6 ± 1,2 dB/Jahr signifikant auf ‑0,3 ± 0,2 dB/Jahr (p=0,023) postoperativ verbesserte. Die präoperative CECD sank von 2595 ± 292 auf 2478,4 ± 255.
Als postoperative Komplikationen trat in 1 Fall ein transientes Hyphäma auf und bei 5 Patienten war ≥1 Needling erforderlich. In keinem Fall kam es zu einer signifikanten Veränderung der VA.
(tt)