TOKAT (Biermann) – Bei topisch eingesetzten Antiglaukomatosa (AGM), insbesondere bei Prostaglandin-Analoga, kommt es schon frühzeitig zu einer Ausdünnung der Konjunktiva. Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge sollte dieser Aspekt vor einem filtrierenden glaukomchirurgischen Eingriff berücksichtigt werden, um intra- und postoperative Komplikationen zu vermeiden.
In ihre prospektive Studie zur OCT des vorderen Augenabschnittes (AS-OCT) schlossen die Wissenschaftler 30 AGM-naive Patienten/Augen (mittleres Alter 67,7±8,6 Jahre) mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG) ein. Die Arbeitsgruppe führte eine vollständige ophthalmologische Untersuchung durch. Zusätzlich bestimmten die Forschenden vor sowie 1, 3 und 6 Monate nach der jeweiligen Behandlung mithilfe der AS-OCT die Dicke der oberen bulbären Konjunktiva, 3–4 mm vom Limbus entfernt.
Von den insgesamt 30 Glaukompatienten erhielten 14 Fälle (46,7%) Latanoprost, 2 Patienten (6,7%) Brinzolamid + Timolol, 2 Fälle (6,7%) Betaxolol, 4 Patienten (13,3%) Travoprost sowie 8 Fälle (26,7%) Brimonidin.
Die Forscher ermittelten, dass die mittlere Dicke der Konjunktiva zu Studienbeginn bei 222,9±38 µm lag. Die Glaukomspezialisten stellten im Laufe des Studienzeitraums bei jeder Kontrolle eine statistisch signifikante Verringerung der mittleren konjunktivalen Dicke im Vergleich zum initialen Wert fest (p<0,05). Im ersten Monat betrug die mittlere konjunktivale Dicke 212,8±36,0 µm, im 3. Monat 198,2±35,8 µm sowie im 6.Monat 187,5±40,2 µm.
Nichtsdestotrotz konstatierten die Ophthalmologen, dass nur die Latanoprost-Gruppe eine statistisch signifikante Abnahme der konjunktivalen Dicke aufwies, während die anderen Wirkstoff/Kombinations-Gruppen keine statistisch signifikante Verringerung zeigten.
(tt)