TANTA (Biermann) – Es besteht eine signifikante Korrelation zwischen strukturellen Veränderungen des Sehnervenkopfes (ONH), insbesondere der Lamina cribrosa (LC) sowie des prälaminären Gewebes (PLNT) und den funktionellen Veränderungen im Gesichtsfeld (VF) von Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POAG).
Mithilfe der OCT mit verbesserter Tiefenbildgebung (Enhanced-Depth-Imaging-OCT [EDI-OCT]) ist es möglich, diese Strukturparameter darzustellen, die als Biomarker für die routinemäßige Überwachung bei POAG als geeignet erscheinen. Zu diesem Schluss sind die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung gekommen.
In ihre prospektive Querschnittsstudie schlossen die Wissenschaftler im Zeitraum April 2020 bis März 2021 insgesamt 28 Patienten (52 Augen) mit POAG sowie 20 altersangepasste Kontrollpersonen (40 Augen) ein.
Die Arbeitsgruppe teilte die Patienten – gemäß der modifizierten Hodapp-Anderson-Parrish-Einstufungsskala, basierend auf der mittleren Abweichung (MD) im VF der standardmäßigen, automatisierten Perimetrie (SAP) – in 2 Gruppen ein: Eine Gruppe bildeten 16 Patienten mit leichtem bis mittelschwerem POAG (MD ≤-12dB), die andere Gruppe bestand aus 12 Patienten mit schwerem POAG (MD ≥ ‑12dB). Eine 3. Gruppe umfasste die 20 Kontrollpersonen.
Die Forscher ermittelten, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen den 3 Gruppen in Bezug auf die Dicke und Fläche der LC gab (Bereich zwischen vorderem und hinterem Rand des stark reflektierenden OCT-Bereichs; p=0,395) und dass keine Korrelation zwischen der MD und der Dicke und Fläche der LC bestand (p=0,644).
Demgegenüber stellten die Glaukomspezialisten fest, dass sich eine signifikante Korrelation zwischen der MD und der Oberflächentiefe der vorderen LC (Abstand zwischen Bruch-Membranöffnung und vorderer LC-Oberfläche; [ALCSD]; p=0,002) zeigte.
Darüber hinaus beobachteten sie eine signifikante Korrelation zwischen der MD und der PLNT-Dicke (p=0,023) und ‑Fläche (Bereich zwischen vorderer PLNT-Oberfläche und vorderer LC-Oberfläche; p<0,001).
(tt)