SINGAPUR (Biermann) – Bisher liegen in der Literatur nur begrenzte Daten zur transskleralen Zyklophotokoagulation mit Mikropuls-Technologie (MPTCP) bei primärem Offenwinkelglaukom (POWG) vor. Die Autoren einer aktuellen Studie haben nun gezeigt, dass sich die IOD-senkende Wirkung der MPTCP-Behandlung bei Patienten mit POWG als mäßig und vorübergehend bei ähnlicher Medikamentenbelastung erweist. Häufig sei ein definitiver antiglaukomatöser Eingriff erforderlich.
Laut den Forschenden ist dies die 1. Studie, in der die MPTCP-Therapie speziell bei POWG-Patienten untersucht wird.
Die Wissenschaftler nahmen 48 Patienten (55 Augen; mittleres Alter 67,3±14,1 Jahre; überwiegend Männer) mit POWG in die interventionelle, monozentrische, explorative Fallstudie auf. Die Arbeitsgruppe ermittelt aus den medizinischen Aufzeichnungen demografische Daten, klinische Informationen, die Anzahl der Glaukommedikamente, MPTCP-Lasereinstellungen, Komplikationen sowie klinische Ergebnisse.
Die Forscher ermittelten einen IOD vor MPTCP von 24,8±1,0 mmHg. Der IOD sank im Vergleich zum präoperativen Wert nach 3 Monaten auf 19,5±1,1 mmHg, nach 6 Monaten auf 21,7±1,1 mmHg sowie nach 12 Monaten auf 21,6±1,1 mmHg. Der IOD blieb während der gesamten postoperativen Phase unter dem Niveau vor der Behandlung (p<0,05).
Des Weiteren stellten die Experten fest, dass die Sehschärfe (VA) und die mittlere Abweichung (MD) im Gesichtsfeld vor und nach dem Eingriff stabil blieben, in keinem Fall Komplikationen auftraten und sich die Anzahl an Glaukommedikamenten nach der MPTCP im Vergleich zur präoperativen Anzahl nicht änderte.
Darüber hinaus zeigte sich, dass 4 Augen nach 1 Monat postoperativ zusätzlich orales Acetazolamid zur IOD-Kontrolle benötigten, und bei 17 Augen nach 9,84 Monaten ein chirurgischer Eingriff erforderlich war. Die Ophthalmologen fanden zudem heraus, dass die maximale IOD-Senkung umso stärker war, je höher die Leistungseinstellung, der präoperative IOD sowie die präoperative VA lagen.
(tt)