BANGKOK (Biermann) – Den Autoren einer aktuellen Studie zufolge erreicht die primäre Trabekulotomie, gefolgt von der kombinierten Trabekulotrabekulektomie (CTT) bei Patienten mit primärem, kongenitalem Glaukom (PCG) die höchste langfristige Erfolgsrate für eine Senkung des Augeninnendruckes (IOD).
In ihr Review schlossen die Wissenschaftler 55 Patienten (81 Augen) mit PCG ein. In dieser Kohorte wurden im Zeitraum Januar 1992 bis Januar 2018 – als primäre chirurgische Interventionen – bei 20 Augen eine Goniotomie, in 15 Fällen eine Trabekulotomie, bei 16 Augen eine Trabekulektomie, in 15 Fällen eine CTT sowie bei 15 Augen eine transsklerale Zyklophotokoagulation (TSCPC) durchgeführt.
Die Arbeitsgruppe definierte einen chirurgischen Erfolg als einen IOD zwischen 5 und 21 mmHg ± eingesetzten Antiglaukomatosa (AGM). Als Therapieversagen bezeichnete die Gruppe einen IOD ≤5 oder ≥21 mmHg an 2 aufeinanderfolgenden Kontrollen oder, wenn ein chirurgischer Revisioneingriff zur IOD-Kontrolle erforderlich war. Die Forschenden analysierten die Überlebenskurven mithilfe des Mehrebenen-Weibull-Modells mit gemischten Effekten. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 24 Monate (IQR 9–60 Monate).
Die Forscher ermittelten, dass die Gesamterfolgsraten nach 1 Jahr bei 68,8%, nach 3 Jahren bei 63,8% sowie nach 5 Jahren bei 53,7% lagen. Des Weiteren stellten die Glaukomspezialisten fest, dass alle chirurgischen Maßnahmen – mit Ausnahme der TSCPC – in etwa vergleichbare kumulative 1‑Jahres-Erfolgsraten zwischen 78,5 und 83,3% aufwiesen. Darüber hinaus beobachteten die Experten, dass die kumulativen Erfolgsraten bei der Trabekulotomie mit 80,05% sowie die bei der CTT mit 79,4% auch nach 3 und 5 Jahren beibehalten wurden. Diese beiden Verfahren zeigten zudem nach 5 Jahren die höchsten Erfolgsraten von allen geprüften Interventionen.
Demgegenüber besaß die TSCPC die signifikant geringste Erfolgsrate im Vergleich zu den anderen Verfahren (HR 7,4–13,1; alle p=0,01). Die TSCPC verlor bei allen 15 Augen nach 48 Monaten ihre Wirksamkeit.
(tt)