BUENOS AIRES (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus Argentinien hat gezeigt, dass eine pharmakologische Behandlung der Presbyopie bei emmetropen Patienten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr den unkorrigierten Nahvisus (UNVA) verbessern könnte, ohne dabei den unkorrigierten Fernvisus (UDVA) zu beeinträchtigen. Die Behandlung sei sicher und die Wirksamkeit bleibe auch nach 10 Jahren noch bestehen, so das Resümee der Autoren.
Die Wissenschaftler schlossen 148 Patienten aus 5 Zentren Argentiniens zwischen Januar 2010 und Juni 2019 in die nicht randomisierte retrospektive multizentrische Fallserienstudie ein. Das Alter der Patienten zu Therapiebeginn lag zwischen 40 und 60 Jahren. Die binokulare UDVA betrug ≥ 25/20 und die UNVA lag im Jäger-Sehtafeltests ≤ Jäger 2.
Die Behandlung erfolgte mit einer patentierten Formulierung aus unkonservierten Pilocarpin- und Diclofenac-Augentropfen. Als Hauptendpunkt wurden die binokularen UNVA- und UDVA-Ergebnisse festgelegt. Die Unterschiede wurden durch einen gepaarten t-Test bewertet. Zusätzlich untersuchte die Arbeitsgruppe das Nebenwirkungsprofil und dokumentierte die Zufriedenheit der Patienten. Die ermittelten Daten wurden in getrennten Gruppen je nach ihrer Nachbeobachtungszeit von 2–10 Jahren analysiert.
Zu Studienbeginn lag die UNVA in den verschiedenen Gruppen zwischen Jäger 3 und 8 und verbesserte sich auf Jäger 1 bis 2.Die mittlere UDVA zu Therapiebeginn lag zwischen 0,02 und 0,04 logMar und nach dem Therapieende bei 0,01 bis 0,03 logMar, was statisch nicht signifikant war. Aufgetretene Nebenwirkungen bildeten sich spontan zurück und die subjektive Evaluation der Patienten zeigte, dass sie mit der Behandlung zufrieden waren.
(tt)