HYDERABAD (Biermann) – Die Autoren einer prospektiven Beobachtungsstudie konnten keinen kurzfristigen Effekt einer abwechselnden Nasenlochatmung (Pranayama-Übung vom Typ Nadi Shuddhi) auf den Augeninnendruck (IOP) feststellen.
Die Arbeitsgruppe aus Indien führte die nicht randomisierte Studie in einer Augenklinik mit drei Probandengruppen durch: eine Glaukomgruppe (19 Patienten, 33 Augen) und eine Gruppe gesunder Probanden (28, 56 Augen, Normal b), die beide die Wechselatmung praktizierten, sowie eine Gruppe mit gesunden Probanden ohne Wechselatmung (26, 26 Augen, Normal nb). Die rekrutierten Probanden waren zwischen 18 und 80 Jahre alt und hatten bisher keine Atemübungen ausgeführt.
Der IOP wurde zu Beginn, 4 Minuten nach 10 Zyklen der Atemübung sowie nach 10 Minuten Ruhe gemessen (IOPb, IOPc und IOPr). Der IOPb unterschied sich nicht zwischen beiden normalen Gruppen (13,7 ±1,4 mmHg in Normal b versus 13,9 ±1,6 mmHg in Normal nb, p=0,183), und war zur Glaukom-Gruppe signifikant unterschiedlich (16,7 ±3,1 mmHg, p<0,001). Die Varianzanalyse (ANOVA) aller Studiengruppen zeigte jedoch innerhalb des Gruppenvergleichs IOPb, IOPc und IOPr keine signifikanten Unterschiede. Somit hatte die Atemübung in dieser Studie keine vorübergehenden kurzfristigen Auswirkungen. Die Autoren schlagen nun die Umsetzung einer Längsschnittstudie vor.
(isch)