PATNA (Biermann) – In einer aktuellen Studie haben Forschende Unterschiede in der Ganglienzellschichtdicke (GCL) mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) und in der Wellenform mit Muster-Elektroretinographie (PERG) zwischen Personen mit Verdacht auf Glaukom und gesunden Kontrollen untersucht.
Die Wissenschaftler führten eine analytische Querschnittsstudie an 100 Augen von 50 Probanden durch. Probanden mit einem asymmetrisch erhöhten vertikalen Exkavations-/Scheibenverhältnis und ohne perimetrische Veränderungen wurden als Personen mit Verdacht auf Glaukom und Probanden mit normalem Befund als Kontrollgruppe eingestuft. Die GCL-Dicke wurde mit dem Spektralbereichs-OCT bei 3 mm, 3,45 mm und 6 mm in der Mitte der Foveola gemessen. Die P50- und N95-Wellenformen wurden nach dem Standard-PERG-Protokoll aufgezeichnet.
Bei Personen mit Verdacht auf Glaukom ermittelten die Wissenschaftler eine signifikant geringere durchschnittliche GCL-Dicke bei 3,45 mm (p=0,045) und 6 mm (p<0,001) Kreiszone. Zudem war beim PERG die P50-Amplitude bei Personen mit Verdacht auf Glaukom im Vergleich zu Kontrollen signifikant niedrig (p=0,007). Dabei war die implizite Zeit sowohl für P50 als auch für N95 bei Glaukomverdächtigen signifikant erhöht (p<0,001). Für die N95-Amplitude beobachteten die Forscher hingegen ein nichtsignifikanten (p=0,127) Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Bei Personen mit Verdacht auf Glaukom wurde bei 3,45 mm Kreiszone für die durchschnittliche GCL-Dicke eine schwache negative Korrelation mit der N95-Implizitzeit (r=-0,286; p=0,044), eine schwache positive Korrelation mit der P50-Amplitude (r=0,349p = 0,013) und bei 6 mm eine schwache positive Korrelation mit der P50-Amplitude (r = 0,311, p = 0,028) ermittelt.
Die Autoren schlussfolgerten aus den Ergebnissen, dass die Analyse der GCL-Dicke bei der strukturellen Beurteilung des präperimetrischen Glaukoms helfen kann. Zudem kann das PERG, so heißt es weiter, zur Erkennung einer Ganglienzelldysfunktion eingesetzt werden, sogar vor einem Zellverlust.
(sas)