CHITRAKOOT (Biermann) – Die posttraumatische Endophthalmitis (PTE) nach bulbuseröffnenden Verletzungen (OGI) ist eine seltene, sehr schwere, visus- und bulbusbedrohende Entzündung des vorderen und hinteren Augenabschnittes. Die Autoren einer aktuellen Studie haben nun wichtige Risikofaktoren identifiziert, die nach einer OGI bei Kindern zu einer PTE führen können. Zu diesen zählen eine Beteiligung der zentralen Hornhaut, eine Inkarzeration von Glaskörper ± Iris im Wundspalt sowie eine Ruptur der hinteren Linsenkapsel (PCR).
Die Wissenschaftler nahmen 93 Patienten im Alter <18 Jahren mit einem Zustand nach OGI in die retrospektive, monozentrische Fall-Kontroll-Studie auf. Die Arbeitsgruppe teilte die Kinder in 2 Gruppen ein. Die Gruppe A bildeten 30 Patienten mit OGI und PTE, während Gruppe B als Kontrollgruppe aus 63 Patienten mit OGI ohne PTE bestand.
Die Forscher ermittelten, dass sich 24 Patienten (80%) zeitverzögert erst 24 Stunden nach dem Unfall mit einer PTE in der Augenklinik Sadguru Netra Chikitsalaya in Chitrakoot (Indien) vorstellten. Sie stellten fest, dass das Risiko für die Entwicklung einer PTE assoziiert war mit einer zentralen Hornhautverletzung in Zone 1 (OR 6,64; p=0,001) sowie einem Glaskörpervorfall in den Wundbereich (OR 3,53; p<0,05).
Darüber hinaus verstärkte sich das PTE-Risiko bei einem Irisprolaps (OR 4,76; p<0,05)) sowie einer PCR (OR 5,80; p<0,05).
Die Experten fanden zudem heraus, dass mithilfe eines mikrobiologischen Keimnachweises bei 15 Augen Streptokokken, bei 3 Augen Pseudomonas sowie bei 1 Auge Candida isoliert wurden. Das Visusergebnis 3 Monate nach dem Ereignis erwies sich in Gruppe A als signifikant schlechter (LogMar 1,77 ± 1,06) im Vergleich zur Gruppe B (LogMar 0,65 ± 0,68; p<0,05).
(tt)