GUANGZHOU (Biermann) – Eine aktuelle prospektive Vergleichsstudie zeigt, dass ein neuartiges Kontaktlinsensensorsystems (CLS) kontinuierliche Schwankungen des Augeninnendrucks (IOD) nach Positionswechseln effektiv erkennt.
Die Wissenschaftler schlossen 20 Normalprobanden, 14 Patienten mit Hochspannungsglaukom (HTG), 16 Patienten mit Normalspannungsglaukom (NTG) und 14 mit okulärer Hypertension (OHT) in ihre Untersuchung ein. Die Teilnehmer trugen das CLS zur kontinuierlichen Überwachung des Augeninnendrucks, während sie nacheinander verschiedene Körperpositionen einnahmen: vom Sitzen über die Rückenlage bis hin zu einer Kopfneigung von 10° (HDT), wobei jede Position 10 Minuten lang beibehalten wurde. Die kontinuierlichen IOD-Parameter, einschließlich Mittelwert, Spitzenwert und Fluktuation (Spitzenwert minus Talwert) in jeder Position sowie Inkrement (Spitzenwert minus Ausgangswert), Intervall (Zeit bis zum Erreichen des Spitzenwertes) und Geschwindigkeit (Inkrement geteilt durch Intervall) nach 2 Positionswechseln, wurden zwischen den verschiedenen Positionen bzw. Gruppen verglichen.
Die Wissenschaftler ermittelten, dass normale Probanden, HTG- und NTG-Patienten in Rückenlage/HDT-Position im Vergleich zum Sitzen höhere CLS-IOD-Mittelwerte und ‑Spitzenwerte aufwiesen (p<0,05), aber Mittelwert oder Spitzenwert in HDT sich nicht signifikant von denen in Rückenlage (p>0,2) unterschieden. Bei OHT stellten sie für alle IOD-Parameter keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Positionen (P > 0,1), mit Ausnahme der Geschwindigkeit, fest. Vergleiche zwischen den Gruppen ergaben, dass HTG-Patienten beim Übergang vom Sitzen in die Rückenlage einen höheren IOD-Anstieg als die anderen drei Gruppen und eine höhere Geschwindigkeit als normale Probanden aufwiesen (P < 0,05). Zudem konnten die Forscher für NTG-Patienten keine signifikanten Unterschiede im IOD-Inkrement, im Intervall und in der Geschwindigkeit im Vergleich zu Normalpersonen (P > 0,05) nachweisen.
Das CLS erwies sich, den Wissenschaftler zufolge, bei der kontinuierlichen Aufzeichnung von IOD-Reaktionen nach Positionsveränderungen bei normalen und glaukomatösen Augen als effektiv. Die Analyse der IOD-Schwankungsmuster zeigte das der Wechsel vom Sitzen in die Rückenlage bei Normalpersonen, HTG- und NTG-Patienten, allerdings nicht bei OHT, zu einem Anstieg des IOD führte. Im Vergleich zu Normalprobanden war dieser IOD-Anstieg bei HTG ausgeprägter und schneller, bei NTG jedoch vergleichbar.
(sas)