PMD

Bei Sklerallinsenversorgung mögliche Zunahme der Hornhautradien mit Vorsicht betrachten

8. Oktober 2024

CHENNAI (Bier­mann) — Was macht eine Skler­al­lin­se (SL) mit der Horn­haut bei Augen mit pellu­ci­der margi­na­ler Dege­ne­ra­ti­on (PMD)?
Eine Studie unter­such­te genau diese Effek­te anhand von 14 Teil­neh­mern mit PMD. Unter­sucht wurden die vorde­re und hinte­re Horn­haut­krüm­mung sowie die Horn­haut­di­cke im Hinblick auf ein Horn­haut­ödem mittels Scheimm­pflug-Bild­ge­bung bei verschie­de­nen Horn­haut­durch­mes­sern und Meri­dia­nen zu Beginn und nach sechs Stun­den mit Sklerallinse.
Es wurde eine signi­fi­kan­te Abfla­chung (bis zu 0,26 mm) der ante­rio­ren Horn­haut­krüm­mung im infero­tem­po­ra­len Quadran­ten (von 210 bis 255 Grad bei 2 mm, 8 mm und 10 mm Horn­haut­durch­mes­ser), im infe­ro­nasa­len Quadran­ten (von 285 bis 345 Grad bei 6 mm und 8 mm Horn­haut­durch­mes­ser) und infe­ri­or bei 2 mm und 10 mm Horn­haut­durch­mes­ser fest­ge­stellt (p < 0,05). In ähnli­cher Weise zeigte die hinte­re Horn­haut­krüm­mung eine statis­tisch signi­fi­kan­te Aufs­tei­lung vor allem im infero­tem­po­ra­len Quadran­ten (von 195 bis 255 Grad bei 4 mm bis 8 mm Horn­haut­durch­mes­ser) und infe­ro­na­sal bei 2 mm und 4 mm Horn­haut­durch­mes­ser (p < 0,05).
Zudem wurde eine statis­tisch signi­fi­kan­te Zunah­me der Horn­haut­di­cke bei verschie­de­nen Horn­haut­durch­mes­sern fest­ge­stellt, wobei das Horn­haut­ödem nach sechs Stun­den SL-Tragen zwischen 2,10 % und 4,00 % lag. Es wurde eine allmäh­li­che Zunah­me des Horn­haut­ödems vom Zentrum zur Peri­phe­rie fest­ge­stellt. Die zentra­le Flüs­sig­keits­re­ser­voir-Dicke (FRT) betrug zu Beginn 341,07 +/- 139,8 µm und verrin­ger­te sich nach sechs Stun­den mit SL auf 276,71 +/- 114,32 µm. Es wurde kein signi­fi­kan­ter Zusam­men­hang zwischen dem Horn­haut­ödem und verschie­de­nen Para­me­tern wie der anfäng­li­chen und endgül­ti­gen FRT, der Verän­de­rung der vorde­ren und hinte­ren Horn­haut­krüm­mung und der Linsen­di­cke fest­ge­stellt (p > 0,05).
Das kurz­zei­ti­ge Tragen von SL indu­ziert somit mögli­cher­wei­se ein aller­dings klinisch akzep­ta­bles Spek­trum an Horn­haut­öde­men und Verän­de­run­gen der Horn­hau­t­ra­di­en. Ärzte soll­ten nach Ansicht der Studi­en­au­toren bei der Messung von Horn­haut­pa­ra­me­tern bei SL-versorg­ten PMD-Augen  vorsich­tig sein, da diese Verän­de­run­gen einen falschen Eindruck vom Fort­schrei­ten der Erkran­kung vermit­teln könnten.

Autoren: Dutta R et al.
Korrespondenz: iqbalasif2007@gmail.com
Studie: Scleral lens induced short term corneal changes in eyes with Pellucid Marginal Degeneration
Quelle: Cont Lens Anterior Eye. 2024 Jun;47(3):102173.
Web: https://doi.org/10.1016/j.clae.2024.102173

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