PHILADELPHIA (Biermann) Eine aktuellen Studie aus Pennsylvania hat gezeigt, dass durch die alleinige Primärbehandlung von Plattenepithelkarzinomen der Augenoberfläche (OSSN) mit topischem Interferon alpha-2b (IFNα2b) eine hervorragende Tumorkontrolle, unabhängig von der Tumorkonfiguration, erreicht werden kann.
In die retrospektive, nicht randomisierte, interventionelle Kohortenstudie nahmen die Autoren 63 Patienten (63 Augen) mit OSSN auf, die mit topischem IFNα2b behandelt wurden. Das IFNα2b wurde von der Apotheke des Thomas-Jefferson-Universitätsklinikums (Philadelphia) hergestellt und zur Verfügung gestellt. Das Medikament musste gekühlt werden und wurde 4x/d appliziert, bis der biomikroskopische Nachweis einer Tumorremission vorlag.
Die US-amerikanischen Wissenschaftler stellten bei 15 Patienten (23%) eine flache und bei 49 Patienten (77%) eine kuppelförmige Tumorformation fest.
Die Arbeitsgruppe ermittelte bei den Patienten mit kuppelförmigen OSSN im Vergleich zu den Patienten mit flachen Tumoren ein höheres mittleres Lebensalter bei Erstvorstellung (70 vs. 62 Jahre; p = 0,04), häufiger eine Nikotin-Anamnese (42% vs.13%; p = 0,04), häufiger eine Hornhaut-Beteiligung (82% vs. 7%; p < 0,001), einen größeren mittleren Basaldurchmesser des OSSN (12,4 vs. 5,5 mm; p = 0,001), eine größere mittlere Tumordicke (4,3 vs. 1,9 mm; p = 0,002) sowie eine längere Therapiedauer mit IFα2b (6,3 vs. 3,7 Monate; p = 0,002). Die Studienautoren fanden keinen Unterschied bei der mittleren Follow-up-Zeit (23,1 vs. 22,2 Monate), der Zeit bis zur kompletten Tumor-Regression (6,1 vs. 5,0 Monate) sowie der Rate an kompletter Tumor-Remission (96% vs. 93%). In beiden Gruppen traten weder Metastasen noch Todesfälle auf.
(tt)