KUWAIT (Bier­mann) — Phake implan­tier­ba­re Koll­amer­lin­sen (ICL) erfreu­en sich bei der Korrek­tur von Refrak­ti­ons­feh­lern beson­ders dann großer Beliebt­heit, wenn die Korrek­tur die noch vorhan­de­ne Akkom­mo­da­ti­ons­fä­hig­keit erhal­ten soll. Eine Meta-Analy­se aus Kuwait befass­te sich nun mit der Frage, ob diese ICL auch bei Kera­to­konus-Pati­en­ten sicher implan­tiert werden können und zu einer Verbes­se­rung des Visus führen.
Wich­ti­ge Fakto­ren in der Analy­se waren der korri­gier­te Fern­vi­sus, der umkor­ri­gier­te Fern­vi­sus und der mani­fes­te Astig­ma­tis­mus in der Refrak­ti­ons­mes­sung. Zu den sekun­dä­ren Ergeb­nis­sen gehör­ten der unkor­ri­gier­te Nahvi­sus, das sphä­ri­sche Äqui­va­lent, der refrak­ti­ve Astig­ma­tis­mus, Aberra­tio­nen höhe­rer Ordnung, die Endo­thel­zell­dich­te, der Augen­in­nen­druck und das Auftre­ten uner­wünsch­ter Ereig­nis­se. Die Analy­sen wurden zusam­men­ge­fasst, indem stan­dar­di­sier­te Mittel­wert­un­ter­schie­de (SMD) mit zuge­hö­ri­gen 95%-Konfidenzintervallen (CI) unter Verwen­dung einer Meta-Analy­se mit zufäl­li­gen Effek­ten berech­net wurden.
Im Rahmen Analy­se wurden von den in den Daten­ban­ken gefun­de­nen Studi­en 16 Beob­ach­tungs­stu­di­en mit insge­samt 397 Augen berück­sich­tigt. Post­ope­ra­tiv gab es keine statis­tisch signi­fi­kan­te Verbes­se­rung des korri­gier­ten Fern­vi­sus (SMD: ‑0,97, 95% CI: ‑1,99 bis 0,05, P < 0,06). Es gab eine statis­tisch signi­fi­kan­te Verbes­se­rung des unkor­ri­gier­ten Fern­vi­sus (SMD: ‑5. 41, 95% CI: ‑0,704 bis ‑3,78, P < 0,05), des mani­fes­ten Astig­ma­tis­mus (SMD: 2,27, 95% CI: 1,83–2,70, P < 0,05), dem sphä­ri­schen Äqui­va­lent (SMD: ‑4,66, 95% CI: ‑5,63 bis 3,68, P < 0,05) und des refrak­ti­ven Astig­ma­tis­mus (SMD: 2,22, 95% CI: 1,03–3,41, P < 0,05). Signi­fi­kan­te uner­wünsch­te Ereig­nis­se wurden nicht regis­triert.
Der Einsatz von ICL bei Pati­en­ten mit Kera­to­konus sei sicher und wirk­sam. Mit dieser Opera­ti­on könn­ten signi­fi­kan­te Verbes­se­rung bei einer Viel­zahl von visu­el­len und refrak­ti­ven Werten erzielt werden. Die Autoren wiesen jedoch darauf hin, dass durch das Beob­ach­tungs­de­sign der einge­schlos­se­nen Studi­en und aufgrund der begrenz­ten Nach­be­ob­ach­tungs­zeit die Aussa­ge­kraft der Analy­se einge­schränkt sei. (ak)