PHILADELPHIA (Biermann) – Gesichtsfeldtests spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Behandlung von Glaukomen. Die derzeitige klinische Praxis stützt sich auf große Geräte. Nun untersuchten amerikanische Wissenschaftler in einer prospektiven Beobachtungsstudie die Leistung eines neuen Perimeters (VisuALL) mit virtueller Realität, das am Kopf befestigt wird. Die Ergebnisse, veröffentlicht in einem vorläufigen Bericht im „Journal of Glaucoma“ zeigen: Bei gesunden Probanden wie auch bei Glaukom-Patienten besteht eine hervorragende Korrelation zwischen VisuALL und standardisierter automatischer Perimetrie (Humphrey Field Analyzer, HFA). Darüber hinaus zeige VisuALL eine hohe diagnostische Leistung, so das Fazit der Autoren.
Die Studie wurde an 50 Augen von 25 gesunden Probanden (Normal-Gruppe) und 52 Augen von 26 Patienten mit kontrolliertem leichtem oder mittelschwerem Glaukom (Glaukom-Gruppe) durchgeführt. Bei allen Teilnehmern führten die Wissenschaftler Gesichtsfeldtests mit VisuALL und dem HFA (24–2, Swedish Interactive Threshold Algorithm) durch. Die mittlere Sensitivität des gesamten Gesichtsfeldes und jedes Quadranten wurde zwischen beiden Geräten verglichen. Weiterhin wurden die diagnostischen Fähigkeiten mit der Receiver Operating Characteristic (ROC) verglichen. Die Übereinstimmung der beiden Perimeter wurde mit dem Bland-Altman-Diagramm bewertet.
Die globale mittlere Sensitivität von VisuALL und HFA korrelierte sowohl in der Normal-Gruppe (r=0,5, p=0,001) als auch in der Glaukom-Gruppe (r=0,8, p<0,001) signifikant. Die mittlere Sensitivität aller Quadranten korrelierte in beiden Gruppen ebenfalls signifikant. Die mittlere VisuALL-Sensitivität hatte eine größere (0,98) ROC-Kurve als die mittlere HFA-Sensitivität (0,93) (p=0,06) bei der Unterscheidung zwischen Normal und Glaukom.
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