BOSTON (Biermann) – In einer retrospektiven Kohortenstudie mit 544 Kindern und Jugendlichen dem IRIS-Register (Intelligent Research in Sight), bei denen eine perforierende Keratoplastik (PK) durchgeführt wurde, haben Forschende beobachtet, dass bei etwa die Hälfte der Operierten innerhalb von 5 Jahren ein Transplantatversagen auftrat. Ein solches Ereignis stand den Forschungsergebnissen zufolge in Zusammenhang mit einem Glaukom (HR 1,46; 95%-KI 1,05–2,01; p=0,023), mit Trockenem Auge (HR 1,86; 95%-KI 1,18–2,92; p=0,007) und Hornhautneovaskularisation (HR 1,76; 95%-KI 1,00–3,08; p=0,050) assoziiert, woraus sich nach Ansicht der Studienautoren mögliche Ansatzpunkte ergeben, um die hohe Inzidenz von Transplantatversagen in einer solchen Population zu senken.
Die in die Analyse aufgenommenen Personen im Alter von ≤18 Jahre (medianes Alter 15 Jahre, 43% Mädchen) hatten sich aufgrund einer nicht traumatisch erworbenen Ursache (58%; n=318), einer angeborenen (18%; n=100) oder sonstigen Indikation (9,6%; n=52) oder wegen eines Traumas (8,6%; n=47) einer PK unterzogen. Ob ein Hornhauttransplantatversagen eintrat, beurteilten die Studienautoren anhand dokumentierter ICD-Codes, die kumulative 5‑Jahres-Inzidenz ergab sich aus der Kaplan-Meier-Schätzung. HRs aus multivariablen Cox-Regressionsmodellen dienten der Bewertung des Zusammenhangs zwischen Transplantatversagen und soziodemografischen bzw. klinischen Faktoren.
Die kumulative Inzidenz eines Transplantatversagens innerhalb von 5 Jahren nach einer PK betrug 50% (95%-KI 45–56). Die Inzidenzen unterschieden sich nicht zwischen den verschiedenen Ätiologien.
(ac)