LAKHNAU (Biermann) – Eine kürzlich von einer indischen Arbeitsgruppe veröffentlichte Studie zeigt, dass Augenverletzungen durch Munitionssplitter die häufigste Ursache für okuläre Morbidität in kriegerischen Auseinandersetzungen darstellen. Deshalb sollten in solchen Situationen Schutzbrillen getragen sowie präventive Maßnahmen strikt eingehalten werden, um sowohl die Augen militärischen Personals als auch die medizinischen und wirtschaftlichen Ressourcen vor Ort zu schonen.
Die Autoren hatten für ihre Studie Augenverletzungen von Hospitalisierten analysiert, die in einem Zeitraum von 13 Jahren in kriegerische Auseinandersetzungen in Nordindien verwickelt gewesen waren. Für die retrospektive Beobachtungsstudie wurden die Krankenakten von 458 Patienten mit Augenverletzungen gesichtet. Insgesamt wurden 559 Augen mit Verletzungen untersucht. Das Durchschnittsalter der Opfer lag bei 30 Jahren.
Auf militärische Aktionen bzw. Kampfhandlungen waren 86,5% der Fälle zurückzuführen. In 93,9% dieser Fälle waren Munitionssplitter die Ursache für die Augenverletzungen.
Bei 60,36% der in Kampfhandlungen entstandenen Schäden handelte es sich um offene Bulbusverletzungen, bei 31,19% um Kontusionen und bei 8,45% um Verletzungen der okulären Adnexe. Bei den offenen Verletzungen waren solche perforierender Natur mit 76,33% in der Mehrzahl, während bei 47,74% der geschlossenen Verletzungen Fremdkörper in der Hornhaut gefunden wurden.
Bei den Augen mit offenen Verletzung wurden bei 45% korneal-sklerale Schäden beobachtet, bei 28% solche der Sklera und bei 27% korneale Schädigungen. 15,75% der verletzten Augen mussten enukleiert werden.
(ac)