ADELAIDE (Biermann) Bei der okulären Syphilis können sich nahezu alle Formen einer okulären Entzündung zeigen, weshalb sie auch als das Chamäleon unter den Augenerkrankungen bezeichnet wird.
Eine aktuelle Studie aus Australien hat nun gezeigt, dass es typische Befunde in der Spectral-Domain optischen Kohärenztomographie (SD-OCT) des hinteren Augenabschnittes gibt, die an die okuläre Syphilis denken lassen sollten, jedoch nicht deren Prognose vorhersagen können, so das Fazit der Autoren.
Die Wissenschaftler analysierten medizinische Aufzeichnungen zu 54 Patienten mit Syphilis-bedingter Uveitis. Die Arbeitsgruppe beurteilte mittels SD-OCT den Glaskörper, die Netzhaut sowie die Aderhaut bei Erstvorstellung (54 Augen) und nach erfolgter Therapie (31 Augen).
Mithilfe des McNemar- und des exakten Fisher-Testes überprüften die Forscher die Verbesserung der Befunde sowie die Zusammenhänge zwischen den Befunden bei Erstvorstellung und der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) nach Abschluss der Behandlung.
In den SD-OCT-Aufnahmen zeigten sich bei der Erstuntersuchung in den inneren Netzhautschichten bei 49,91% der Patienten hyperreflektive Punkte, bei 44,81% zungenartige Projektionen sowie in 41,76% der Fälle große rundliche Flecken.
Als häufige Veränderungen in den äußeren Netzhautschichten ermittelte die Studiengruppe bei 46,85% der Patienten eine Verdickung, Unregelmäßigkeit, Erhebung und/oder Abhebung des retinalen Pigmentepithels sowie in 33,61% der Fälle eine Unterbrechung oder einen Verlust der ellipsoiden Zone.
Ein Großteil der Veränderungen in den äußeren Retinaschichten bildete sich durch die Therapie zurück (p < 0,05).
Es bestand kein Zusammenhang zwischen den häufig erhobenen Befunden und einer schlechten BCVA am Ende der Behandlung (p>0,05).
(tt)