Okulä­re Nebenwirkungen

Optionen der Überwachung und Dokumentation bei Therapie mit Belantamab-Mafodotin

19. März 2025

KIEL (Bier­mann) — Die Behand­lung von Pati­en­ten mit rezi­di­vier­tem oder thera­pie­re­frak­tä­rem multi­plem Myelom (RRMM) mit dem Anti­kör­per-Wirk­stoff-Konju­gat Belan­ta­mab Mafo­do­tin wird durch okulä­re Neben­wir­kun­gen beein­träch­tigt. Am häufigs­ten kommt hier­bei eine Kera­topa­thie mit mikro­zys­ten­ar­ti­gen Epithel­ver­än­de­run­gen der Horn­haut (MEC) vor. Zur Bewer­tung der okulä­ren Neben­wir­kun­gen der Thera­pie wurde die Kera­topa­thie- und Visus-Skala (KVA) entwi­ckelt, die auf dem Ausmaß der Kera­topa­thie in der Spalt­lam­pen­un­ter­su­chung und der Verän­de­rung der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe gegen­über dem Ausgangs­wert basiert. Zur weite­ren Charak­te­ri­sie­rung von MEC und zur Ermitt­lung objek­ti­ver bild­ge­ben­der Biomar­ker wurden Bild­ge­bungs­ver­fah­ren für die Horn­haut erforscht. In der vorlie­gen­den Studie aus Kiel wurde unter­sucht, ob die Infra­rot-Refle­xi­ons­bild­ge­bung des vorde­ren Segments (AS-IR) zur Bewer­tung, Über­wa­chung und Doku­men­ta­ti­on der Horn­haut­to­xi­zi­tät bei Pati­en­ten, die mit Belan­ta­mab-Mafo­do­tin behan­delt wurden, beitra­gen könnte.
Zusätz­lich zur KVA wurde eine AS-IR-Bild­ge­bung durch­ge­führt. Die AS-IR-Bilder wurden auf das Vorhan­den­sein sicht­ba­rer hypo­re­flek­ti­ver Läsio­nen und deren räum­li­che und zeit­li­che Vertei­lung zwischen den Unter­su­chun­gen ausge­wer­tet und mit der in der Spalt­lam­pen­un­ter­su­chung fest­ge­stell­ten Kera­topa­thie vergli­chen. Um die Bewer­tung zu stan­dar­di­sie­ren, wurde ein Punk­te­sys­tem für Läsio­nen auf AS-IR-Bildern zur zusätz­li­chen Analy­se eingeführt.
Neun Pati­en­ten, die bis zu neun Monate lang mit Belan­ta­mab-Mafo­do­tin behan­delt wurden, wurden unter­sucht. Alle Pati­en­ten wiesen in der AS-IR-Bild­ge­bung hypo­re­flek­ti­ve Läsio­nen auf, die auf eine Horn­haut­to­xi­zi­tät hinwei­sen und den bei der Spalt­lam­pen­un­ter­su­chung beob­ach­te­ten MEC entspra­chen. Die AS-IR-Läsio­nen zeig­ten ein frühes Auftre­ten, eine varia­ble Anzahl und Größe sowie unter­schied­li­che Vertei­lungs­mus­ter, die mit den klini­schen Befun­den während der Behand­lung korrelierten.
Die AS-IR-Bild­ge­bung stellt somit eine schnel­le, nicht-inva­si­ve, ergän­zen­de Metho­de zur Doku­men­ta­ti­on, Über­wa­chung und Bewer­tung von Horn­haut­ne­ben­wir­kun­gen während der Behand­lung mit Anti­kör­per-Wirk­stoff-Konju­ga­ten dar, die mögli­cher­wei­se stan­dar­di­sier­te Analy­sen ermög­li­chen könnte. (ak)

Autoren: Gallin V et al.
Korrespondenz: Vivian.Gallin@uksh.de
Studie: Visualization of Keratopathy Associated With the Antibody-Drug Conjugate Belantamab Mafodotin Using Infrared Imaging in Patients With Multiple Myeloma
Quelle: Cornea. 2025 Feb 1;44(2):196-202.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003596

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