PORTO (Biermann) – Die Rate an chirurgischem Versagen nach einer Trabekulektomie unterscheidet sich nicht signifikant zwischen Patienten mit Offenwinkelglaukom (OAG) und vorangegangener clear-cornea-Phakoemulsifikation und phaken Patienten mit OAG. Das berichten die Autoren einer aktuellen Studie.
Die Wissenschaftler schlossen 82 Patienten/Augen (58 phake, 24 pseudophake) mit OAG, bei denen im Zeitraum 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2017 eine Trabekulektomie erfolgte, in ihre retrospektive Kohortenstudie ein. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die Wahrscheinlichkeit für ein Therapieversagen fest. Ein Versagen wurde definiert, als Augeninnendruck (IOD) >21 mmHg, eine Abnahme des IOD um <20% zum Ausgangswert, ein IOD ≤5 mmHg bei 3 aufeinanderfolgenden Kontrollen, chirurgische Revisionseingriffe, eine Phthisis bulbi sowie ein Visus von Nulla Lux aufgrund einer Progression des Glaukoms.
Die Forscher ermittelten, dass das mittlere Alter in der phaken Gruppe 65,5±11,7 Jahre und in der pseudophaken Gruppe 76,2±7,9 Jahre betrug (p<0,001). In der Kohorte trat am häufigsten ein primäres OAG auf (phake Gruppe 59%; n=34; pseudophake Gruppe 63%; n=15), gefolgt von einem Pseudoexfoliations- sowie einem Pigmentdispersionsglaukom. Der mittlere präoperative IOD und die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa differierte nicht signifikant zwischen den Gruppen.
Ebenso stellten die Glaukomspezialisten fest, dass sich die Rate an chirurgischem Versagen zwischen beiden Gruppen nicht signifikant unterschied. Nach 1 Jahr lag sie in der phaken Gruppe bei 17% (n=10) und in der pseudophaken Gruppe bei 29% (n=7; p=0,361), während sie nach 2 Jahren bei den phaken Patienten 28% (n=16) und bei den pseudophaken Patienten 46% (n=11; p=0,110) betrug. Sowohl nach 1 als auch 2 Jahren wurden keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf den postoperativen IOD oder anderen sekundären Endpunkte gefunden.
Die Autoren betonen abschließend, dass die Unterschiede beider Gruppen zwar nicht signifikant, aber klinisch relevant sind und in zukünftigen Studien weiter untersucht werden sollten.
(tt)