DURHAM (Biermann) – Der neue Wirkstoff NCX-470 weist einen dualen Wirkmechanismus auf. Zum einen wird Stickoxid freigesetzt und erhöht dadurch den normalen Kammerwasserabfluss, zum anderen verbessert das freigesetzte Prostaglandin-Analogon Bimatoprost den uveoskleralen Abflussweg.
Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass NCX-470 den Augeninnendruck (IOD) dosisabhängig verringert und in höherer Konzentration dem Prostaglandin-Analogon Latanoprost (LP) statistisch überlegen ist, bei einem zugleich günstigen Sicherheitsprofil.
Die Wissenschaftler schlossen 433 Patienten mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension in ihre randomisierte Phase-II-Dosis-Wirkungs-Studie (The Dolomites Study) ein. Darin verglich die Arbeitsgruppe 3 Konzentrationen von NCX-470-Augentropfen ([AT]; 0,021% [n=111]; 0,042% [n=108]; 0,065% [n=107]) mit LP‑0,005%-AT (n=107). Alle AT wurden 1‑mal abends appliziert.
Die Forschenden überprüften den IOD um 8:00 Uhr, 10:00 Uhr und 16:00 Uhr in den Wochen 1, 2 und 4. Die Gruppe legte als primären Wirksamkeitsendpunkt die Reduktion des mittleren Tages-IOD in Woche 4 gegenüber dem Ausgangswert fest. Die sekundären Wirksamkeitsendpunkte umfassten die Reduktion des mittleren Tages-IOD in Woche 1 und 2 im Vergleich zum Anfangs-IOD sowie die Verringerung des zeitangepassten IOD um 8:00 Uhr, 10:00 Uhr und 16:00 Uhr in den Wochen 1, 2 und 4 verglichen mit dem initialen IOD. Zusätzlich bewertete die Gruppe die unerwünschten Ereignisse (AE) bei NCX.
Die Forscher ermittelten, dass alle Konzentrationen von NCX-470 zu einer signifikanten Reduktion des IOD führten. NCX‑0,042% und ‑0,065% waren LP‑0,005% statistisch überlegen, während sich NCX‑0,021% gegenüber LP‑0,005% in Bezug auf die Veränderung des IOD in Woche 4 nicht unterlegen zeigte.
Zudem konstatierten die Ophthalmologen, dass NCX-470–0,065% im Vergleich zu LP‑0,005% zu allen Zeitpunkten in Woche 4 eine stärkere Senkung des IOD — um bis zu 1,4 mmHg – gegenüber dem initialen IOD aufwies.
Als häufigstes AE trat eine konjunktivale Hyperämie auf.
(tt)