TAIPEH (Biermann) – Die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) stellt ein geeignetes Verfahren zur Senkung des Augeninnendruckes (IOD) bei Patienten mit Offenwinkelglaukom dar. Vorangegangene Studien haben die Wirksamkeit einer entzündungshemmenden Therapie zur Linderung von Beschwerden nach einer SLT untersucht. Diese besagten, dass es unklar bleibe, ob eine solche Behandlung das Ansprechen auf die SLT beeinflussen könnte.
Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass eine post-SLT-Behandlung mit topischen anti-inflammatorischen Wirkstoffen weder die Senkung des IOD noch die klinischen Beschwerden oder den Reizzustand in der Vorderkammer signifikant beeinflussen könne. Aus diesem Grunde halten die Autoren diese Behandlung routinemäßig für nicht erforderlich.
Die Wissenschaftler führten im Rahmen ihres systematischen Reviews mit Metaanalyse eine Literaturrecherche in PubMed, Embase, Web of Science sowie Cochrane Library bis 30.März 2021 durch. Sie legten als Hauptendpunkte die Wirksamkeit der antientzündlichen Therapie nach der SLT in Bezug auf die Senkung des IOD, auf die Inzidenz der Beschwerden sowie auf den Reizzustand in der Vorderkammer im Vergleich zu Placebo fest.
Die Arbeitsgruppe schloss 5 randomisierte kontrollierte Studien mit 235 Augen in die Metaanalyse ein, die eine anti-inflammatorische Behandlung erhielten und 170 Augen, in die Placebo appliziert wurde.
Die Forscher ermittelten, dass es im Vergleich zu Placebo keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des IOD-senkenden Effektes bei der Anwendung von sowohl nichtsteroidalen als auch steroidalen Augentropfen nach SLT gab. Die Ergebnisse zeigten sich während der gesamten Nachbeobachtungszeit von 1– 6 Monaten konstant. Darüber hinaus stellten die Experten fest, dass die entzündungshemmende Therapie 1 Stunde bis 1 Woche nach SLT weder signifikante Auswirkungen auf die Schmerzen oder Beschwerden der Patienten noch auf den Reizzustand in der Vorderkammer hatte.
(tt)