GRAZ (Biermann) – Zahlreiche Studien legen nahe, dass reaktive Sauerstoffspezies eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Glaukoms spielen. Da Glaukompatienten früher als Kontrollpersonen eine hintere Glaskörperabhebung aufweisen, wird vermutet, dass reaktive Sauerstoffspezies, die bei einem Glaukom erhöht sind, auch den Glaskörper beeinflussen.
Eine in Graz durchgeführte Untersuchung hat nun die Hypothese bestätigt, dass oxidativer Stress bei Offenwinkelglaukomen eine entscheidende Rolle spielt und reaktive Sauerstoffspezies bei glaukomatösen Augen auch den Glaskörper beeinflussen können. Die Autoren haben hierfür den Einfluss von oxidativem Stress auf den Redoxzustand des Glaskörperalbumins betrachtet.
Bei 22 Probanden, 11 Patienten mit Offenwinkelglaukom und 11 Kontrollpersonen, wurden die Albumin-Redoxzustände des Glaskörpers sowie des Plasmas bewertet. Nach dem Redoxzustand von Cystein-34 kann Albumin in folgende Bestandteile unterteilt werden: menschliches Mercaptalbumin (die Thiolform), menschliches Non-Mercaptalbumin 1 (eine reversible Modifikation aufgrund einer milden Oxidation) und menschliches Non-Mercaptalbumin 2 (eine irreversible Modifikation aufgrund einer starken Oxidation).
Das Ergebnis: Sowohl bei Patienten mit Offenwinkelglaukom als auch in der Kontrollgruppe war im Glaskörper ein höherer Anteil des Albumins oxidiert als im Plasma. Darüber hinaus wurden im Glaskörper bei einem Offenwinkelglaukom im Vergleich zu den Kontrollen signifikant höhere humane Non-Mercaptalbumin-1-Fraktionen gefunden. Für die Plasmaalbuminfraktionen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden.
(isch)