OCT-Angio­gra­phie bei Glaukom

Messung des fokalen Perfusionsverlust in der Makula zur Beurteilung von Glaukom-Schäden

29. Juli 2024

OREGON (Bier­mann) – Wie eine aktu­el­le Studie zeigt, kann die Messung der gerin­gen Perfu­si­ons­flä­che (LPA) und des foka­len Perfu­si­ons­ver­lus­tes (FPL) in der Makula mittels OCT-Angio­gra­phie (OCTA) bei Glau­kom nütz­lich für die Beur­tei­lung glau­koma­tö­ser Schä­den sein.

In ihrer prospek­ti­ven, verglei­chen­den „Fall-Kontroll“-Querschnittstudie unter­such­ten die Wissen­schaft­ler insge­samt 60 Pati­en­ten mit primä­rem Offen­win­kel­glau­kom (POWG) und 37 gesun­de Teil­neh­mer. Angio­Vue 6 × 6‑mm hoch­auf­lö­sen­de (400 × 400 trans­ver­sa­le Pixel) Makula-OCTA-Scans wurden an einem Auge jedes Teil­neh­mers durch­ge­führt. Das Fluss-Signal wurde mit dem Algo­rith­mus der Split-Spec­trum-Ampli­tu­den-Dekor­re­la­ti­on-Angio­gra­phie berech­net, außer­dem fertig­ten die Autoren Bilder des Gangli­en­zell­ple­xus (GCLP) und des ober­fläch­li­chen Gefäß­kom­ple­xes (SVC) an. Mithil­fe einer spezi­el­len Soft­ware erstell­ten die Forscher Karten der Gefäß­dich­te (VD), indem der Anteil der Fläche, der von Fluss­pi­xeln einge­nom­men wird, nach Tief­pass­fil­te­rung durch lokale Mitte­lung von 41 × 41 Pixeln berech­net wurde. Die LPA wurde durch eine lokale VD unter 0,5 Perzen­til über einem zusam­men­hän­gen­den Bereich über 98,5 Perzen­til der norma­len Refe­renz­po­pu­la­ti­on defi­niert. Die FPL war der prozen­tua­le VD-Verlust (rela­tiv zum norma­len Mittel­wert), inte­griert über die LPA.

Von den Unter­such­ten mit POWG hatten 30 ein peri­me­tri­sches und 30 ein präpe­ri­me­tri­sches Glau­kom, wie die Studi­en­au­toren ermit­tel­ten. Der LPAGCLP-VD betrug 0,16±0,38 mm2 bei gesun­den und 5,78±6,30 mm2 bei Glau­kom­pa­ti­en­ten (P<0,001). Bei gesun­den Teil­neh­mern ergab sich ein FPLGCLP-VD von 0,20±0,47% und bei Glau­kom­be­trof­fe­nen von 7,52±8,84% (P<0,001). Die peri­me­tri­sche Genau­ig­keit der Glau­kom­dia­gno­se, gemes­sen an der Fläche unter der Empfän­ger­be­triebskur­ve, erreich­te 0,993 für LPAGCLP-VD und 0,990 für FPLGCLP-VD. Die Sensi­ti­vi­tät wurde von den Forschern mit 96,7% und die Spezi­fi­tät 93,3% bei 95% ange­ge­ben. Der LPAGCLP-VD und der FPLGCLP-VD wiesen eine gute Wieder­hol­bar­keit auf (0,957 und 0,952 beim Intra­class-Korre­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­en­ten). Die diagnos­ti­sche Genau­ig­keit war besser als die GCLP-VD (AROC 0,950, Sensi­ti­vi­tät 83,3%) und die OCT-Dicke des Gangli­en­zell­kom­ple­xes (GCC) (AROC 0,927, Sensi­ti­vi­tät 80,0%) sowie das Volu­men des foka­len GCC-Verlus­tes (AROC 0,957, Sensi­ti­vi­tät 80,0%). LPAGCLP-VD und FPLGCLP-VD korre­lier­ten gut mit den mitt­le­ren Abwei­chun­gen der zentra­len VF (Pearson’s r=-0,716 bzw. ‑0,705, beide P<0,001).

(sas)

Autoren: Chen A et al.
Korrespondenz: Huang D., davidhuang@alum.mit.edu
Studie: Glaucomatous Focal Perfusion Loss in the Macula Measured by Optical Coherence Tomographic Angiography
Quelle: Am J Ophthalmol; 2024 Jul 13
Web: doi: 10.1016/j.ajo.2024.07.008

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.