HEFEI (Biermann) In einer aktuellen Studie aus China haben deren Autoren eine Verbindung zwischen retinaler Gefäßdichte (VD) und kongnitiven Funktionen gefunden. Die optische Kohärenztomographie-Angiographie (OCT‑A) spiele bei der Erfassung früher Kapillarveränderungen eine wichtige Rolle, da diese ein Biomarker für eine frühe Alzheimer-Erkrankung (AD) darstellen könnten.
Laut den Wissenschaftlern gibt es zunehmend Hinweise, dass Patienten mit AD eine verminderte zerebrale Durchblutung aufweisen, noch bevor es zu pathologischen Gehirnveränderungen kommt. Über die Retina – als Fenster zum Gehirn – lassen sich Funktionsstörungen des ZNS untersuchen.
Die Experten nahmen 37 Patienten mit milder AD und 29 gesunde gleichaltrige Patienten als Kontrollen (HC) in ihre Studie auf. Um die Netzhautschichtdicke und VD-Parameter beurteilen zu können, wurde eine OCT‑A durchgeführt. Mittels einiger neuropsychologischer Tests konnten kognitive Funktionen geprüft werden. Nachfolgend untersuchte die Studiengruppe die Korrelation zwischen retinaler Dicke, VD-Parametern und kognitiven Funktionen.
Die Wissenschaftler fanden bei den AD-Patienten eine signifikant reduzierte retinale Nervenfaserschichtdicke und retinale VD im Vergleich zu der HC-Gruppe. Die retinale VD korrelierte gleichwohl signifikant mit der Gesamtkognition, dem Gedächtnis, den Steuerfunktionen und der visuell-räumlichen Wahrnehmung. Es fand sich jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich der Makuladicke.
(tt)